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King
Kịng 〈m. 6; umg.〉 Anführer, Befehlshaber (einer Gruppe) ● er spielt sich hier manchmal auf wie ein \King [engl., „König“]

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Kịng, der; -[s], -s [engl. king = König] (ugs.):
jmd., der in einer Gruppe als Anführer gilt, bei den anderen das größte Ansehen genießt:
er meint, er wäre der K.!

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Kịng,
 
1) James, amerikanischer Sänger (Heldentenor), * Dodge City (Kans.) 22. 5. 1928; war zunächst Professor of Music an der University of Kentucky in Lexington, gab sein Sängerdebüt 1961 in Florenz, gehörte 1962-65 der Deutschen Oper Berlin an und trat u. a. an der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera in New York und der Mailänder Scala sowie bei Festspielen (Salzburg, Bayreuth) auf.
 
 2) Martin Luther, Jr., amerikanischer Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer, * Atlanta (Georgia) 15. 1. 1929, ✝ (ermordet) Memphis (Tennessee) 4. 4. 1968; wurde 1954 Pfarrer an der Dexter Avenue Baptist Church in Montgomery (Ala.), 1960 gemeinsam mit seinem Vater an der Ebenezer Baptist Church in Atlanta; entwickelte unter dem Einfluss von H. D. Thoreau und M. Gandhi den gewaltlosen Widerstand und den zivilen Ungehorsam zur wirksamen Waffe der Bürgerrechtsbewegung der amerikanischen Schwarzen. 1955/56 organisierte er einen Omnibusboykott, der zur Aufhebung der Rassentrennung in den öffentlichen Verkehrsmitteln von Montgomery führte und für ähnliche Aktionen Vorbild wurde. 1957 wurde King Vorsitzender der Bewegung für den gewaltlosen Widerstand gegen Diskriminierung und Rassenhetze »Southern Christian Leadership Conference« (SCLC) und initiierte zahlreiche Demonstrationen (u. a. in Birmingham, Ala., 1963; Höhepunkt: Marsch auf Washington, D. C., wo er am 28. 8. 1963 vor etwa 250 000 Teilnehmern in seiner berühmten Rede »I have a dream« die Vision von einer freiheitlichen und gleichen Gesellschaft vermittelte). Er war mehrmals inhaftiert. Verschiedentlich wurden Mordanschläge auf ihn unternommen. 1964 erhielt er als unbestrittener Wortführer einer friedlichen Rassenintegration den Friedensnobelpreis. Ab Mitte der 60er-Jahre, als King zunehmend in Gegensatz zum radikalen Flügel der schwarzen Bürgerrechtsbewegung (Blackpower) geriet, ließ sein Einfluss nach.
 
Werke: Stride toward freedom. The Montgomery story (1958; deutsch Freiheit. Aufbruch der Neger Nordamerikas); Strength to love (1963; deutsch Kraft zum Lieben); Why we can't wait (1964; deutsch Warum wir nicht warten können); The trumpet of conscience (1967; deutsch Aufruf zum Zivilen Ungehorsam); Where do we go from here: Chaos or community? (1967; deutsch Wohin führt uns unser Weg?).
 
Literatur:
 
H.-G. Noack: Der gewaltlose Aufstand (1965);
 W. R. Miller: M. L. K., Jr. (New York 1968);
 D. L. Lewis: K.: A biography (Urbana, Ill., 21978);
 J. J. Ansbro: M. L. K., Jr. The making of a mind (Maryknoll, N. Y., 1982);
 R. Italiaander: M. L. K. (21986);
 A. Zitelmann: »Keiner dreht mich um«. Die Lebensgeschichte des M. L. K. (91996).
 
 3) Phillip, britischer Bildhauer, * Kheredine (bei Karthago, Tunesien) 1. 5. 1934; war 1959-60 Assistent von H. Moore in London, wo er ab 1959 an der Saint Martin's School of Art lehrte; 1980-90 war er Professor am Royal College. King war einer der ersten Bildhauer, die mit Kunststoff und Fiberglas arbeiteten. Hauptthema seiner oft mehrteiligen geometrischen Konstruktionen ist die Beziehung von Farbe, Raum und Licht.
 
Literatur:
 
P. K., Ausst.-Kat. (London 1981);
 
P. K., hg. v. H.-J. Buderer, Ausst.-Kat. Städt. Kunsthalle, Mannheim (1992).
 
 4) Stephen Edwin, amerikanischer Schriftsteller, * Portland (Me.) 21. 9. 1947; schildert in seinen fantastischen Horrorgeschichten, mit denen er große Popularität erlangte, bizarre Einbrüche des Übernatürlichen und Unheimlichen in ein psychologisch genau ausgeleuchtetes Milieu; viele seiner Werke wurden erfolgreich verfilmt.
 
Werke: Romane: Carrie (1974; deutsch); Salem's lot (1975; deutsch Brennen muß Salem!); The shining (1977; deutsch Shining); Pet sematary (1983; deutsch Friedhof der Kuscheltiere); It (1986; deutsch Es); Misery (1987; deutsch Sie); Dolores Claiborne (1993; deutsch Dolores); Insomnia (1994; deutsch Schlaflos); Rose Madder (1995; deutsch Das Bild); The green mile, Fortsetzungsroman in 6 Teilen (1996; deutsch Die grüne Meile); Desperation (1996; deutsch).
 
Erzählungen: Nightmares and dreamscapes (1993; deutsch Alpträume).
 
Literatur:
 
M. R. Collings: The S. K. phenomenon (Mercer Island, Wash., 1987);
 T. Magistrale: S. K. (New York 1992).

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1Kịng, der od. das; -[s], - [chines. ch'ing]: chinesisches Schlaginstrument von der Form eines stumpfen Winkels, an dessen kürzerem Schenkel in zwei Reihen meist 16 klingende Steine aufgehängt sind, die mit Klöppeln angeschlagen werden.
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2Kịng, der; -[s], -s [engl. king = König] (ugs.): jmd., der in einer Gruppe als Anführer gilt, bei den anderen das größte Ansehen genießt: die -s der Scene (Frings, Männer 148); er kommt daher und meint, er wäre der K.!; Die Anstalt wird von Kaplan G. geleitet. Er ist der K., der Alleinherrscher (Ziegler, Gesellschaftsspiele 30).

Universal-Lexikon. 2012.