* * *
Ste|no|gra|fie [ʃtenogra'fi:], die; -, Stenografien [ʃtenogra'fi:ən], Stenographie:Schrift, die durch besondere Zeichen sehr schnelles Schreiben ermöglicht:
Stenografie wird heute kaum noch angewendet.
* * *
* * *
Ste|no|gra|fie, Stenographie , die; -, -n [engl. stenography, zu griech. stenós = eng, schmal u. ↑ -grafie]:
Schrift mit verkürzten Schriftzeichen, die ein schnelles [Mit]schreiben ermöglichen; Kurzschrift.
* * *
Stenografie
die, -/...'fi|en, Stenographie, Kurzschrift, aus besonderen Zeichen und Regeln gebildete Schrift, die infolge ihrer Wortbilder (Steneme) schneller als die traditionelle »Langschrift« geschrieben werden kann. Eine moderne Stenografie ist dem Wesen nach eine Buchstabenschrift, enthält aber Elemente der Silben- und Wortschrift (festgelegte »Kürzel«, »Sigel«). Zusätzliche Kürze wird dadurch gewonnen, dass bestimmte Textsegmente symbolisiert, als grafische Einheit behandelt oder weggelassen werden.
Für die Stenografie gibt es drei wesentliche Anwendungsbereiche: 1) »Notizschrift« für private Aufzeichnungen, z. B. bei Vorträgen, Vorlesungen, zum Entwerfen von Reden, Aufsätzen u. a. (»Konzeptschrift«); 2) »Berufsschrift« für Telefonnotizen, Protokolle u. a., zum Notieren von Anweisungen, zur Vorbereitung von Tonbandaufnahmen beziehungsweise präparativer Nutzung vor Gebrauch von Spracherkennungssystemen, zum Mitschreiben bei Verhandlungen, zur Aufnahme von Diktaten; 3) »Verhandlungsstenografie« (»Redeschrift«, »Debattenschrift«) zur wörtlichen Aufnahme von Reden in Parlamenten, bei Kongressen, Versammlungen.
Man unterscheidet geometrische und kursive Stenografiesysteme. Geometrische Systeme reihen Geraden und Kreisbögen in unterschiedlicher Größe und Lage aneinander; bei kursiven Systemen hat der regelmäßige Wechsel von Ab- und Haarstrichen im Allgemeinen eine einheitliche Schreibrichtung (wie in der Langschrift).
Geschichtliches:
Eine Stenografie gab es schon im Altertum, z. B. die Tachygraphie bei den Griechen, die tironischen Noten bei den Römern. Im Mittelalter ging die Kenntnis dieser Schriften im Abendland verloren. Im byzantinischen Kulturraum wurde griechische Tachygraphie bis ins 15. Jahrhundert hinein verwendet. Der Engländer Timothy Bright (* 1551, * 1615) schuf 1588 das erste neuzeitliche Stenografiesystem, eine geometrische, auf Vertikalstäben beruhende Wortschrift. John Willis (✝ um 1628) veröffentlichte 1602 die erste Buchstabenkurzschrift mit einer Art phonetischer Schreibweise, er prägte auch die Bezeichnung »Stenografie«. Erst als F. X. Gabelsberger 1834 sein vollkursives System veröffentlichte, begann sich auch in Deutschland die Stenografie durchzusetzen. Es wurden weitere kursive Systeme entwickelt, z. B. das von W. Stolze (1841), von F. Schrey (1888) und die Nationalstenografie 1898. 1906-1922/24 wurde die »Deutsche Einheitskurzschrift« (DEK) geschaffen. Die DEK stellt ein Kompromisssystem mit überwiegend gabelsbergerschem Konsonantengerüst und überwiegend stolze-schreyscher Systemvorteile (Ordnung und Einfachheit) dar; sie wurde 1936 und 1968 durch Systemrevisionen den neuen sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen und wirtschaftlich-kulturellen Gegebenheiten angepasst. Zwei Hauptteile (Verkehrsschrift sowie die aus Eil- und Redeschrift bestehende Schnellschrift) entsprechen den drei Anwendungsbereichen. In Österreich wird ebenfalls die DEK geschrieben, in der Schweiz Stolze-Schrey. Auch im übrigen Europa (außer in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal und Teilen Italiens) hat sich der kursive Schriftstil durchgesetzt.
Gesch. der Kurzschrift, hg. v. A. Mentz (31981);
H. D. Burkert: Taschenlex. der Stenograf. Systemtheorie (TSS) (1990);
* * *
Ste|no|gra|fie, die; -, -n [engl. stenography, zu griech. stenós = eng, schmal u. ↑-graphie]: Schrift mit verkürzten Schriftzeichen, die ein schnelles [Mit]schreiben ermöglichen; Kurzschrift.
Universal-Lexikon. 2012.