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He|lio|dor [↑ helio- griech dõron = Geschenk], der; -s, -e; Syn.: Goldberyll: ein leicht opalisierender Edelstein aus Beryll mit hellgelbgrüner Farbe u. blauer Lumineszenz.
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I Heliodor
Heliodor,
griechisch Heliọdoros, Jugendfreund und Staatskanzler (seit 187 v. Chr.) des syrischen Königs Seleukos IV. Philopator, ✝ nach 175 v. Chr.; machte sich bei den Juden verhasst, weil er von ihnen Kontributionen einzutreiben versuchte. Sein Angriff auf den Tempelschatz (2. Makkabäer 3), historisch nicht erwiesen, bildet den Gegenstand eines Freskos von Raffael in den vatikanischen Stanzen (Stanza dell'Eliodoro). 175 ermordete Heliodor Seleukos IV. und machte dessen Sohn zum König, wurde aber wenige Monate später von Antiochos IV., dem Bruder des Seleukos, vertrieben.
O. Mørkholm: Antiochos IV of Syria (Kopenhagen 1966).
III
Heliodor,
griechisch Heliọdoros, griechischer Sophist aus Emesa (heute Homs), verfasste wohl im 3. Jahrhundert n. Chr. in vollendeter Erzähltechnik den farbenprächtigen Roman »Aithiopica« über die vielfältigen Abenteuer des Liebespaares Theagenes und Charikleia, der, auch wegen seiner religiös-erbaulichen Motive, viel gelesen wurde, im 17. und 18. Jahrhundert in Übersetzungen verbreitet war und großen Einfluss auf die Entwicklung des Barockromans hatte.
Ausgaben: Les Éthiopiques, herausgegeben und übersetzt von R. M. Rattenbury u. a. 3 Bände (21960); Aithiopika, übersetzt von O. R. Reymer (Neuausgabe 1962); Aithiopica, übersetzt von H. Gasse (1985).
N. Holzberg: Der antike Roman (1986).
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He|lio|dor, der; -s, -e [zu griech. dõron = Geschenk, also eigtl. = Geschenk der Sonne]: (aus Südwestafrika stammender) Goldberyll von gelber bis gelblich grüner Farbe.
Universal-Lexikon. 2012.