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Glau|kom, das; -s, -e [griech. glaúkōma = bläuliche Haut über der Linse, zu: glaukós = bläulich glänzend] (Med.):
durch erhöhten Innendruck des Auges verursachte Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann; grüner Star.
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Glaukom
[griechisch, zu glaukós »bläulich glänzend«, »grünlich blau«] das, -s/-e, grüner Star, Oberbegriff für unterschiedliche Augenerkrankungen, deren gemeinsames Kennzeichen ein für die ausreichende Durchblutung des Sehnervkopfes zu hoher Augeninnendruck ist. Dadurch werden der Sehnerv geschädigt und somit auch das Gesichtsfeld eingeschränkt. Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit dem Lebensalter. Nach dem 40. Lebensjahr haben etwa 1,5 % aller Menschen einen zu hohen Augendruck, nach dem 70. etwa 7 %. Bei über 90 % der Kranken handelt es sich um ein Offenwinkelglaukom (Glaucoma simplex), bei unter 5 % um das ätiologisch völlig andere Winkelblockglaukom (akutes oder Anfallsglaukom). Der Rest sind sekundäre Glaukome infolge weiterer Augenerkrankungen oder das angeborene Glaukom des Kleinkindes.
Man unterscheidet primäre und sekundäre Glaukomformen. Bei Ersteren ist der erhöhte Augeninnendruck die primär auslösende Krankheitsursache (primäres chronisches Offenwinkelglaukom, primäres Winkelblockglaukom beziehungsweise akuter Glaukomanfall, angeborenes Glaukom). Bei sekundären Glaukomformen tritt der erhöhte Augeninnendruck infolge einer anderen Grunderkrankung des Auges auf (z. B. chronische Entzündung des Augeninneren, Verletzungen, Tumoren).
Das primäre Offenwinkelglaukom tritt meist beidseitig auf. Es ist besonders gefährlich, weil es symptomarm ist, d. h., der Kranke merkt jahrelang nichts davon, während der Sehnerv allmählich geschädigt wird. Bleibt der Augeninnendruck auch weiterhin erhöht, so kommt es zu Atrophie des Sehnervs und Schrumpfung des Gesichtsfeldes bis zur Erblindung (absolutes Glaukom). Bedeutende Risikofaktoren für das Auftreten eines chronischen Offenwinkelglaukoms sind eine positive Familienvorgeschichte (die Anlage ist erblich), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und hohe Kurzsichtigkeit.
Das Winkelblockglaukom kommt bei Augen mit flacher vorderer Augenkammer und großer Linse vor. Bei akutem Winkelblockglaukom (Glaukomanfall) hat der Patient starke Schmerzen und bemerkt eine Sehstörung. Es kommt zu einer heftigen Rötung des Auges mit Entrundung und Erweiterung der Pupille. Der Augapfel ist tastbar hart. Der akute Glaukomanfall ist ein dramatisches Krankheitsbild und muss sofort behandelt werden. Risikofaktoren dafür sind eine hohe Übersichtigkeit und ein zu kurzer Bau des Auges. Ein geringfügig erhöhter Augeninnendruck muss nicht zwangsläufig zum Glaukom führen, er ist jedoch ein wesentlicher Risikofaktor.
Das seltene angeborene Glaukom des Kleinkindes (Hydrophthalmus beziehungsweise Buphthalmus) ist besonders gefährlich, weil sein Nichterkennen zur Erblindung führen kann. Durch eine nicht ausreichende Differenzierung der Abflusswege für Augenwasser kommt es zur Augeninnendrucksteigerung. Kennzeichen sind zu Beginn Lichtscheu und Tränen der Augen, später Trübung der Hornhaut und Vergrößerung des Augapfels. Nur eine frühzeitige Operation kann das Auge retten.
Die allen Glaukomformen gemeinsame Augeninnendrucksteigerung ist der einzige Faktor, der einer Behandlung zugänglich ist. Zur Drucksenkung dienen auf das Auge aufgebrachte Arzneimittel, die den Abfluss des Kammerwassers bessern (z. B. Miotika wie Pilokarpin oder Adrenalinderivate) und Sekretionshemmer, die die Bildung des Kammerwassers reduzieren (Carboanhydrasehemmer, z. B. Acetazolamid, Betablocker). Prostaglandinderivate (z. B. Latanoprost) eröffnen eine neue Perspektive in der Glaukomtherapie. Wenn die medikamentöse Behandlung den Augeninnendruck nicht reguliert, ist ein laserchirurgischer Eingriff an den Abflusswegen des vorderen Augensegmentes oder eine mikrochirurgische Operation an den Augenwasser bildenden Geweben oder an den Abflusswegen zur Verbesserung des Kammerwasserabflusses erforderlich.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Auge: Aufbau des Augapfels
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Glau|kom, das; -s, -e [griech. glaúkōma = bläuliche Haut über der Linse, zu: glaukós = bläulich glänzend] (Med.): durch erhöhten Innendruck des Auges verursachte Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann; grüner Star.
Universal-Lexikon. 2012.