Fär|be|rei 〈f. 18〉
I 〈unz.〉 Verfahren zum Färben von Textilien
II 〈zählb.〉 Betrieb dafür
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Fär|be|rei, die; -, -en:
2. Betrieb, in dem Textilien gefärbt werden.
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Färberei,
technisches Verfahren, mit denen Textilien in jeder Aufmachung (z. B. Flocke, Garn, Strang, Stück als Web- oder Strickware) eine bestimmte Farbe gegeben wird; auch Bezeichnung für den dazu erforderlichen Betrieb. Für die Anfärbung der Fasersubstanz (z. B. Cellulose-, Eiweiß-, Synthesefasern) sind jeweils geeignete Farbstoffsortimente (z. B. Direkt-, Säure-, Metallkomplex-, basische, Schwefel-, Küpen-, Entwicklungs-, Dispersions-, Reaktiv-, Pigmentfarbstoffe) zu verwenden. Während ursprünglich Naturfarbstoffe eingesetzt wurden, verwendet man heute nahezu ausschließlich synthetisch hergestellte Farbstoffe. In der Regel wird mit einer wässrigen Lösung gefärbt, die neben Farbstoff die zur Färbung erforderlicher Chemikalien wie Säuren, Salze, Tenside oder auch Carrier (Trägersubstanzen) als Färbebeschleuniger enthält. Durch Nachbehandlung lässt sich je nach vorgesehener Verwendung der Textilien die Echtheit der Färbungen verbessern. Der Aufmachung entsprechend werden in der Färberei unterschiedliche Färbeapparate oder -maschinen verwendet, z. B. Kreuzspulfärbeapparate, Haspelkufe, Jigger, Foulard, Rollenkufe, Jet. Die Färbeverfahren können nach ihrem Ablauf unterteilt werden in kontinuierliche, diskontinuierliche und semikontinuierliche Verfahren. Je nach Färbetemperatur unterscheidet man Normal- (bis 100 ºC) und Hochtemperaturverfahren (HT-Verfahren, über 100 ºC). Durch Temperaturerhöhung wird die Durchfärbung der Fasern verbessert, die Färbezeit verkürzt, die Farbstoffausbeute gesteigert und der Einsatz von Carriern vermindert.
A. Agster: Färberei- u. textilchem. Unterss. (101983);
G. Feddersen-Fieler: Farben aus der Natur (41985);
E. E. Ploss: Ein Buch von alten Farben (61989);
H.-K. Rouette: Lex. für Textilveredlung, 3 Bde. (1995).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Textilveredlung: Veränderung von Fasern
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Universal-Lexikon. 2012.