Akademik

Emulsion
Emul|si|on 〈f. 20
1. 〈Chem.; a. allg.〉 feinste Verteilung einer Flüssigkeit in einer anderen, nicht mit ihr mischbaren, z. B. Milch, viele Hautcremes
2. 〈Fot.〉 die lichtempfindliche fotografische Schicht
[→ emulgieren]

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E|mul|si|on [zu Emulgieren] Bez. für ein klar durchsichtiges bis undurchsichtiges disperses System ( Dispersion) aus miteinander nicht mischbaren Fl. ( Phasen), die (im Allg. mit Hilfe von Emulgatoren), ineinander fein verteilt sind. Ist in E. aus Wasser (W) u. Ölen (O) Ersteres das Dispersionsmittel, so spricht man von O/W-Emulsionen (sprich: Öl-in-Wasser-Emulsionen, z. B. Milch, Kautschuklatex), im umgekehrten Falle von Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O-Emulsionen, z. B. Butter, Mayonnaise, Salben, Cremes). Die Emulsionsspaltung (Brechen der E., Demulgieren), die mit Phasentrennung verbunden ist ( Koaleszenz), kann mit physikal. Methoden oder durch Zusatz von Demulgatoren vorgenommen werden.

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Emul|si|on, die; -, -en [zu lat. emulsum, 2. Part. von: emulgere, emulgieren]:
1. (Chemie) Gemenge aus zwei nicht zu mischenden, ineinander unlösbaren Flüssigkeiten, bei dem die eine Flüssigkeit in Form kleiner Tröpfchen in der anderen verteilt ist.
2. (Fotogr.) lichtempfindliche Schicht fotografischer Platten, Filme, Papiere.

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Emulsion
 
[zu lateinisch emulgere, emulsum »abmelken« (mit Bezug auf die Milch, die selbst eine Emulsion ist)] die, -/-en,  
 1) Fotografie: (fälschliche) Bezeichnung für die stabile Suspension von Silberhalogenidkristallen (Durchmesser 0,1-3 μm) in einem hydrophilen, makromolekularen Bindemittel (meist Gelatine), die zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht eines fotograf. Materials verwendet wird. Die bei der Emulsionsherstellung zunächst gebildeten, sehr kleinen Kristalle werden zur Empfindlichkeitssteigerung einem Reifungsprozess unterworfen (Kornwachstum, Ausbildung von Reifekeimen als Empfindlichkeitszentren) und durch Zusatz von organischen Farbstoffen zur Emulsion sensibilisiert.
 
 2) Physik und technischen Chemie: eine Dispersion, bei der eine Flüssigkeit in Form feiner Tröpfchen (Durchmesser 10 nm-0,1 mm) in einer nicht mit ihr mischbaren anderen Flüssigkeit verteilt ist. Zur Herstellung einer Emulsion (Emulgierung, Emulgieren) ist Energie (z. B. für Rührwerke, Vibratoren) und meist auch der Zusatz von Emulgatoren erforderlich. Zur Erhöhung der Stabilität können Schutzkolloide wie Pektine, Alginate, Celluloseäther oder Polyvinylalkohol zugesetzt werden. Öl-in-Wasser-Emulsionen (O/W-Emulsion), bei denen eine organische Flüssigkeit (z. B. Pflanzen- oder Mineralöle) in Wasser verteilt ist, sind meist dünnflüssig (z. B. Milch). Wasser-in-Öl-Emulsionen (W/O-Emulsion), bei denen Tröpfchen von Wasser oder wässrigen Lösungen in einer organischen Flüssigkeit vorliegen, haben salbenartige Konsistenz (z. B. Butter). O/W-Emulsionen lassen sich im Gegensatz zu W/O-Emulsionen mit Wasser abspülen. Mischemulsionen enthalten nebeneinander O/W- und W/O-Verteilungen (z. B. Cold Creams). Das Zusammenfließen der einzelnen Tröpfchen (Koaleszenz) wird als »Brechen der Emulsion« bezeichnet. Es kann mechanisch (z. B. durch Schütteln), durch elektrische Felder und durch Zusatz von Elektrolyten oder Demulgatoren erreicht werden. Emulsionen werden bei vielen technischen Verfahren verwendet, z. B. bei der Emulsionspolymerisation, Metallbearbeitung (Bohröle), Textilausrüstung. Da sich Wirkstoffe in Emulsionen optimal verteilen lassen, werden Kosmetika, Medikamente und Pflanzenschutzmittel häufig in Form von Emulsionen angewandt.
 

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Emul|si|on, die; -, -en [zu lat. emulsum, 2. Part. von: emulgere, ↑emulgieren]: 1. (Chemie) Gemenge aus zwei nicht mischbaren, ineinander unlösbaren Flüssigkeiten, bei dem die eine Flüssigkeit in Form kleiner Tröpfchen in der anderen verteilt ist. 2. (Fot.) lichtempfindliche Schicht fotografischer Platten, Filme, Papiere.

Universal-Lexikon. 2012.