Verminderung der Blutplättchenzahl
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Thrombozytopenie
[zu griechisch penía »Mangel«] die, -/...'ni|en, Thrombopenie, abnorme Verminderung der Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) auf weniger als 150 000 je mm3. Die Thrombozytopenien stellen die weitaus häufigste Form der zur Gruppe der hämorrhagischen Diathesen gehörenden Blutfleckenkrankheit dar.
Zu den Ursachen gehören: 1) überwiegend erworbene Bildungsstörungen im Knochenmark, die durch Knochenmarkerkrankungen (akute Panmyelopathie oder Leukämie) oder -schädigungen infolge Arzneimittelnebenwirkungen (z. B. zytostatische Mittel, Antibiotika, Antiepileptika, Antirheumatika), Vergiftungen, ionisierender Strahlung oder Infektionskrankheiten (z. B. Hepatitis) hervorgerufen werden; 2) verkürzte Lebensdauer der Thrombozyten im Blut, die in Form der Werlhof-Krankheit (idiopathische thrombozytopenische Purpura, Abkürzung ITP) als häufigster Ursache einer Thrombozytopenie durch Autoantikörperbildung gegen die Thrombozyten bedingt ist, wodurch diese vorzeitig in der Milz von Makrophagen abgebaut werden. Die Ursache hierfür ist unbekannt; ITP tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Sie beginnt oft in der Pubertät oder der Menopause und verläuft schubweise über Monate bis Jahre. Bei 1-4 % der Betroffenen kommt es zu Gehirnblutungen mit tödlichem Ausgang. Andere Formen werden durch Bildung von Immunkomplexen gegen die Thrombozyten z. B. als Folge viraler Infekte oder allergischer Prozesse hervorgerufen; 3) Verteilungsstörungen aufgrund einer abnormen Speicherung in der Milz bei Splenomegalie.
Bei einer Verminderung der Thrombozyten unter 30 000 je mm3 treten als charakteristische Symptome Haut- und Schleimhautblutungen auf. Die Behandlung richtet sich in diesen Fällen nach der Ursache; bei der ITP und den anderen immunologisch bedingten Formen werden Glucocorticoide gegeben, in schweren Fällen erfolgt eine operative Entfernung der Milz.
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Universal-Lexikon. 2012.