Do|si|me|ter 〈n. 13; Phys.〉 Messgerät zur Bestimmung einer (Strahlen-)Dosis
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Gerät zur Messung der vom Menschen aufgenommenen Menge an radioaktiven Strahlen.
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Dosimeter
das, -s/-, Dosismessgerät, Strahlenschutztechnik: Messgerät zur Bestimmung der Dosis und der Dosisleistung von ionisierender Strahlung (Alpha-, Beta- u. a. energiereiche Teilchenstrahlung, Röntgen- und Gammastrahlung) und damit der von ihr bewirkten Strahlenexposition des menschlichen Körpers. Dosimeter beruhen auf den durch Wechselwirkung der Strahlung mit Materie hervorgerufenen messbaren Wirkungen. Nach diesen werden v. a. unterschieden: 1) Ionisationsdosimeter, bei denen die zur Zahl der gebildeten Ionenpaare proportionalen Ladungsmengen oder Ströme gemessen werden; sie werden als Ionisationskammern, seltener als Zählrohre ausgeführt; 2) Festkörperdosimeter, die Sperrschichteffekte in Halbleitern (Halbleiterdetektor), die Exoelektronenemission oder Lumineszenzerscheinungen in bestimmten Gläsern und Kristallen ausnutzen; 3) chemische Dosimeter, bei denen die zur Energiedosis proportionalen strahlenchemischen Veränderungen des empfindlichen Volumens (z. B. die Oxidation von Eisen(II)- in Eisen(III)-sulfat beim Frickedosimeter) bestimmt werden, sowie die ebenfalls hierzu zählenden 4) Filmdosimeter, die eine fotograf. Schicht als empfindliches Volumen haben, deren energieabhängige Schwärzung ein Maß für die Strahlenexposition ist.
Nach ihrer Aufgabe unterscheidet man am Körper getragene Personendosimeter zur Messung der Strahlenexposition von mit ionisierender Strahlung umgehenden oder ihr besonders ausgesetzten Personen, und Ortsdosimeter zur Überwachung von bestimmten Orten (z. B. in der Umgebung von Kernkraftwerken). Die gebräuchlichsten Personendosimeter sind 1) das luftgefüllte Füllhalterdosimeter (Stabdosimeter), ein Ionisationsdosimeter in der Größe eines Füllhalters, das vor Gebrauch aufgeladen wird und das für alle ionisierenden Strahlenarten (ohne Unterscheidungsmöglichkeit) geeignet ist (je nach der Menge der einfallenden Strahlung wird infolge der Ionisation der Luft die Kondensatorkammer entladen); 2) die Filmplakette, ein plakettenartiges Filmdosimeter, vor deren Film sich verschiedene Absorber (cAbschirmstoffe) befinden, sodass der Film je nach Strahlungsmenge, -art und -energie in einer bestimmten Zeit (meist ein Monat) unterschiedlich geschwärzt wird; 3) das Thermolumineszenzdosimeter, ein Festkörperdosimeter, bei dem durch ionisierende Strahlung lumineszenzfähige Zentren in Kristallen erzeugt werden, die bei Zimmertemperatur praktisch stabil sind und durch Erwärmung zur Lumineszenz angeregt werden können. Die Stärke der Lumineszenz ist ein Maß für die aufgenommene Dosis.
W. Stolz: Messung ionisierender Strahlung (1985);
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Universal-Lexikon. 2012.