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Tausch,

 

1) Recht: gegenseitiger Vertrag über den Austausch von Sachen oder anderen Vermögensgegenständen (z. B. Rechten), bei dem keine der Hauptleistungen in Geld bestehen darf (sonst Kauf). Auf den Tausch finden die Vorschriften über den Kauf, v. a. die Gewährleistungsbestimmungen, entsprechende Anwendung (§ 515 BGB).

 

 2) Völkerkunde: der Gütertransfer in nicht marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaften auf der Basis von Gegenseitigkeit und Wertausgleich. Mit der gegenseitigen Warenergänzung, dem Aufbau sozialer wie moralischer Verpflichtungen und durch einen rituellen Tauschakt werden formale Beziehungen zwischen (in der Regel gleichgestellten) Partnern konstituiert. Der Tausch sichert nicht nur die Versorgung mit am Ort nicht vorhandenen Artikeln, sondern trägt maßgeblich zur Wahrung des inneren und äußeren Friedens bei. Sogar verfeindete Gruppen tauschen Güter (stummer Handel). Dem ökonomischen Tausch steht der zeremonielle Tausch gegenüber, der rein symbolischen Charakter hat.

 

Literatur:

 

J. Görlich: T. als rationales Handeln. Zeremonieller Gabentausch u. T.-Handel im Hochland von Papua-Neuguinea (1992);

 M. Mauss: Die Gabe. Form u. Funktion des Austauschs in archaischen Gesellschaften (a. d. Frz., Neuausg. ²1994).

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Wirtschaft: Arbeitsteilung - Tausch

 

Wirtschaft: Wirtschaftliche Grundfragen