(beim Menschen) Stelle des Rumpfes zwischen Brustkorb und Hüfte:
sie hat eine schlanke Taille; der Gürtel betont die Taille; jmdn. um die Taille fassen.
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Tail|le 〈[ tạljə] f. 19〉
1. Körperteil zw. Hüfte u. Brust, Gürtelgegend
2. 〈veraltet〉 Leibchen, Mieder
3. 〈Kart.〉 das Aufdecken der Blätter für Gewinn od. Verlust
4. 〈in Frankreich vom 15. Jh. bis zur Französ. Revolution〉 Einkommens- u. Vermögenssteuer der nichtprivilegierten Stände (Bürger, Bauern)
● sie hat eine schlanke \Taille; ein Anzug, Kleid ist auf \Taille gearbeitet in der T. anliegend; das Kleid sitzt auf \Taille; ein Mädchen um die \Taille fassen [frz., „Einschnitt“; zu tailler „schneidern“]
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Tail|le ['taljə , österr.: 'ta̮iljə], die; -, -n [frz. taille = (Körper)schnitt, Wuchs, zu: tailler = (zer)schneiden < spätlat. taliare, ↑ Teller]:
eine schlanke T.;
auf T. (in der Taille eng anliegend) sitzen, gearbeitet sein;
das Kleid wird in der T. von einem Gürtel zusammengehalten;
jmdn. um die T. fassen;
Frauen mit T. 63 (mit 63 cm Taillenweite).
2. mehr od. weniger eng anliegender, die Taille bedeckender Teil von Kleidungsstücken:
ein Kleid in der T. enger machen.
☆ per T. (bes. berlin.; ohne Mantel: per T. gehen).
4. [frz. taille, eigtl. = Zuteilung] (in Frankreich von 1439 bis 1789) von den nicht privilegierten Ständen erhobene Steuer.
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Taille
2) französische Geschichte: von Karl VII. eingeführte Kopfsteuer, die seit 1439 regelmäßig (jährlich) von den nicht privilegierten Ständen an den König (Taille royale) zu entrichten war. Sie ging auf die Sonderbeihilfen (»Aides«) zurück, die der Lehnsherr bei bestimmten Anlässen beanspruchen durfte, und entwickelte sich seit dem 14. Jahrhundert zu einer allgemeinen Kriegsabgabe. Der Adel war von der Taille ausgenommen, da er Kriegsdienst leisten und sich gegebenenfalls mit eigenen Mitteln aus Gefangenschaft freikaufen musste. Entsprechend konnten auch Bürger von der Taille befreit werden, wenn sie selbst ins Feld zogen. Die Taille diente der Finanzierung der 1445 geschaffenen Ordonnanzkompanien.
3) Mode: den Oberkörper eng umschließendes, oft noch durch Fischbein versteiftes weibliches Kleidungsstück in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert; auch der obere Teil des Kleides.
4) Musik: vom 16. bis 18. Jahrhundert französische Bezeichnung für die Tenorstimme sowie für den Sänger und die Instrumente, die diese Stimme ausführen.
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Tail|le ['taljə, österr.: 'tailjə], die; -, -n [frz. taille = (Körper)schnitt, Wuchs, zu: tailler = (zer)schneiden < spätlat. taliare, ↑Teller; 4: frz. taille; diese Mittellage „trennt“ die höheren von den tiefen Lagen; 5, 6: frz. taille, eigtl. = Zuteilung]: 1. oberhalb der Hüfte schmaler werdende Stelle des menschlichen Körpers; ↑Gürtellinie (a): eine schlanke T.; der Gürtel betont die T.; auf T. (in der Taille eng anliegend) sitzen, gearbeitet sein; das Kleid wird in der T. von einem Gürtel zusammengehalten; jmdn. um die T. fassen; als sie dicht vor ihm stand ..., nahm er sie ... um die T. und begann zerstreut zu tanzen (Baum, Paris 31); Frauen mit T. 63 (mit 63 cm Taillenweite). 2. mehr od. weniger eng anliegender, die Taille bedeckender Teil von Kleidungsstücken: ein Kleid in der T. enger machen; Sie trägt einen langen Rock ... mit hoher T. (Nossack, Begegnung 398). 3. (veraltet) ↑Mieder (2); *per T. (bes. berlin.; ohne Mantel ): per T. gehen. 4. (Musik) (vom 16. bis 18. Jh.) Tenorlage in der französischen Vokal- u. Instrumentalmusik. 5. (Kartenspiel) (bes. beim Pharo) das Aufdecken der Karten, um Gewinn od. Verlust des Wettbetrages zu ermitteln. 6. (von 1439 bis 1789) in Frankreich eine nach Vermögen u. Einkommen der nicht privilegierten Stände erhobene Steuer.
Universal-Lexikon. 2012.