Akademik

Schere
Sche|re ['ʃe:rə], die; -, -n:
Werkzeug zum Schneiden, das im Wesentlichen aus zwei über Kreuz drehbar miteinander verbundenen Klingen besteht:
etwas mit der Schere abschneiden, ausschneiden, schneiden.
Zus.: Baumschere, Blechschere, Drahtschere, Gartenschere, Geflügelschere, Nagelschere, Papierschere, Rosenschere, Schneiderschere, Zickzackschere.

* * *

Sche|re 〈f. 19
1. aus zwei gegeneinander bewegl. Messern bestehendes Werkzeug zum Schneiden, Zertrennen
2. Stange am Zaumzeug, an der Backen- u. Kinnriemen befestigt sind
3. Riemenspanner
4. Greifwerkzeug der Krebse u. Hummer sowie mancher Spinnentiere (Skorpione)
5. 〈Sp.〉 Turnübung am Barren, Wendung im Stütz durch Kreuzen der Beine
6. 〈Ringen〉 Griff mit scherenförmig verschränkten Armen
7. 〈fig.〉 starker Unterschied, Missverhältnis zw. zwei Faktoren (Lohn-Preis-\Schere)
● den Gegner in die \Schere nehmen 〈Ringen〉 [<mhd. schære <ahd. scari, Pl. von scar „Messer, Schere“; → scheren1]

* * *

Sche|re , die; -, -n [mhd. schære, ahd. scāri (Pl. von: scār = Messer, Schere, 2Schar), wohl eigtl. = zwei Messer]:
1. Werkzeug zum Schneiden, das aus zwei durch einen Bolzen über Kreuz drehbar miteinander verbundenen u. mit ringförmig auslaufenden Griffen versehenen Klingen besteht, deren Schneiden beim Zusammendrücken der Griffe streifend gegeneinander bewegt werden:
eine scharfe S.;
die S. schleifen;
Ü diese Passage, Filmszene ist der S. zum Opfer gefallen (ist beim Kürzen od. Zensieren eliminiert worden);
die S. im Kopf (Selbstzensur).
2. <meist Pl.> scherenartiges Greifwerkzeug bestimmter Krebse u. Spinnentiere.
3. (landsch.) Gabeldeichsel.
4. (Turnen) im Stütz ausgeführte Übung am Seitpferd, bei der die gestreckten Beine in einer dem Öffnen u. Schließen einer Schere vergleichbaren Bewegung aus der Hüfte in gleichzeitigem Wechsel vor bzw. hinter das Gerät geschwungen werden.
5. (Ringen) mit gekreuzten Beinen durchgeführter Griff, bei dem Hals od. Hüfte des Gegners zwischen den Schenkeln u. Knien des Angreifers eingeklemmt wird.
6. (Basketball) Deckung eines Spielers von hinten u. vorne gleichzeitig durch zwei Gegenspieler.
7. (Pferdesport) beide nach unten gerichteten Arme der Kandare, an denen die Zügel befestigt werden.
8. (Gaunerspr.) von Taschendieben beim Stehlen angewendeter Griff, bei dem zwei Finger (bes. Zeige- u. Mittelfinger) gestreckt in jmds. Tasche geführt werden u. zwischen sie eingeklemmt der jeweilige Gegenstand aus der Tasche gezogen wird.
9. (Jargon) Diskrepanz zwischen zwei Faktoren (die sich in ungünstiger Weise auseinanderentwickeln, -entwickelt haben).

* * *

Schere,
 
1) Kunstturnen: Übung am Pauschenpferd mit seitwärts schwingenden, gestreckten Beinen.
 
 2) Technik: Werkzeug mit zwei zueinander beweglichen Schneiden, die zum spanlosen Trennen oder Einschneiden von Stoffen streifend gegeneinander bewegt werden. Die Breite des Schneidspaltes muss dabei normalerweise kleiner sein als die Dicke des Materials. Die meisten Scheren werden unter Ausnutzung der Hebelwirkung mit einer Hand betätigt (Scharnierschere). Sie bestehen aus zwei mit ösenförmigen Fingergriffen versehenen, über einen Bolzen drehbar verbundenen Schenkeln mit angeschliffenen Schneidkanten (Schermesser). Andere Einhandscheren haben nur Griffbügel ohne Ösen. Die Öffnung der Schere wird dann durch eine Spiralblattfeder erreicht. Zweihandscheren gibt es als Heckenschere oder auch als größere Blechschere. Handhebelscheren sind größere Scheren, bei denen eine Schneide feststeht und die Schneide des Obermessers diese unter demselben (wenn Obermesser gekrümmt) oder annähernd gleich bleibenden (bei geradem Obermesser und kurzer Schneidenstrecke) Winkel kreuzt. Die aufzuwendende Hebelkraft bleibt gleich.
 
Bei Maschinenscheren wird ebenfalls nur eine Schneide bewegt; sie dienen v. a. zum Zertrennen von Stahlerzeugnissen oder Blechen und arbeiten meist als Hebelschere (nach dem Prinzip der Handhebelschere) oder als Parallelschere, bei der der Obermesserbalken parallel zum Untermesser abwärts bewegt wird. In Langschnitt- oder Rollenscheren dient eine Schneiderolle als Obermesser, während Kreismesserscheren mit rotierenden, kreisförmigen Messern und Streifenscheren mit nebeneinander liegenden Kreismessern arbeiten. In Walzwerken werden Warmwalzerzeugnisse mit mechanisch oder hydraulisch angetriebenen Warmscheren geschnitten (Block-, Brammen- und Knüppelschere), wobei »fliegende Scheren« (z. B. Pendel- und Trommelschere) quer zur Walzrichtung arbeiten.
 
Beim Scherschneiden tritt in der Ebene senkrecht zur Schneide ein Biegemoment auf, das das Bestreben hat, das Werkstück anzuheben. Um es auszugleichen, haben die meisten Maschinenscheren einen Niederhalter. Für spezielle Zwecke gibt es eine Vielzahl weiterer Scherenformen, z. B. elektrisch angetriebene Heckenscheren.
 
Geschichte:
 
Einfache Scheren aus Kupfer oder Bronze waren bereits den Ägyptern bekannt. In der La-Tène-Zeit kam die Bügelschere mit federndem Bügel auf, die v. a. für die Schafschur verwendet wurde. Mechanische Scheren (Eisenschneidwerke), die mittels rotierender Scheiben oder nach dem Prinzip gewöhnlicher Scheren arbeiteten und meist durch Wasserkraft angetrieben wurden, kamen im 17. Jahrhundert auf.
 
 3) Zoologie: Greifwerkzeug am vordersten Beinpaar der Zehnfußkrebse (z. B. Hummer) und an den Kiefertastern mancher Spinnentiere (z. B. Skorpione, Afterskorpione).
 

* * *

Sche|re, die; -, -n [mhd. schære, ahd. scāri (Pl. von: scār = Messer, Schere, 2Schar), wohl eigtl. = zwei Messer]: 1. Werkzeug zum Schneiden, das aus zwei durch einen Bolzen über Kreuz drehbar miteinander verbundenen u. mit ringförmig auslaufenden Griffen versehenen Klingen besteht, deren Schneiden beim Zusammendrücken der Griffe streifend gegeneinander bewegt werden: eine scharfe, spitze, stumpfe S.; die S. schleifen; etw. mit der S. abschneiden, ausschneiden, beschneiden; Ü diese Passage, Filmszene ist der S. zum Opfer gefallen (ist beim Kürzen od. Zensieren eliminiert worden); die „S. im Kopf“ (die Selbstzensur) setzt rasch ein, sobald einer auf regelmäßiges Einwerben von Sponsorengeldern angewiesen ist (MM 14. 11. 88, 28); Nachdem die Forscher das offenbar aktivierte Zuckerabbau-Gen mit biochemischen -n entfernt hatten, begannen die Bakterien prompt, andere DNA-Stücke zu aktivieren (Woche 28. 3. 97, 27). 2. <meist Pl.> scherenartiges Greifwerkzeug bestimmter Krebse u. Spinnentiere: die -n des Hummers, des Skorpions. 3. (landsch.) Gabeldeichsel. 4. (Turnen) im Stütz ausgeführte Übung am Seitpferd, bei der die gestreckten Beine in einer dem Öffnen u. Schließen einer Schere vergleichbaren Bewegung aus der Hüfte in gleichzeitigem Wechsel vor bzw. hinter das Gerät geschwungen werden. 5. (Ringen) mit gekreuzten Beinen durchgeführter Griff, bei dem Hals od. Hüfte des Gegners zwischen den Schenkeln u. Knien des Angreifers eingeklemmt wird. 6. (Basketball) Deckung eines Spielers von hinten u. vorne gleichzeitig durch zwei Gegenspieler. 7. beide nach unten gerichteten Arme der Kandare, an denen die Zügel befestigt werden. 8. (Gaunerspr.) von Taschendieben beim Stehlen angewendeter Griff, bei dem zwei Finger (bes. Zeige- u. Mittelfinger) gestreckt in jmds. Tasche geführt werden u. zwischen sie eingeklemmt der jeweilige Gegenstand aus der Tasche gezogen wird: eine S. machen. 9. (Jargon) Diskrepanz zwischen zwei Faktoren (die sich in ungünstiger Weise auseinander entwickeln, entwickelt haben): die S. zwischen Kosten und Erträgen, zwischen Anspruch und Wirklichkeit wird immer größer; die S. öffnet sich immer weiter (die Diskrepanz wird immer größer); Man befürchtete eine noch größere S. zwischen Arm und Reich (Woche 4. 4. 97, 2).

Universal-Lexikon. 2012.