immer wiederkehrendes, charakteristisches Motiv:
die Leitmotive in Wagners Opern.
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Leit|mo|tiv 〈n. 11〉
1. 〈Mus.〉 oft wiederholte, mit einer bestimmten Gestalt, Stimmung o. Ä. verbundene Tonfolge in einer Oper
2. 〈Lit.〉 grundlegendes, bedeutungsvolles Motiv in einem literar. Werk
3. 〈fig.〉 Grundgedanke, leitendes Motiv, Beweggrund, Leitidee
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Leit|mo|tiv , das:
1. leitendes, bewegendes Motiv, Leitgedanke:
ein L. ihres Denkens, Schaffens.
2.
a) (Musik) häufig wiederkehrendes charakteristisches Motiv mit fester Zuordnung zu einer bestimmten (auftretenden od. vorgestellten) Person, Situation, Stimmung usw. (bes. in Opern, sinfonischen Dichtungen o. Ä.);
b) (Literaturwiss.) häufig wiederkehrende, einprägsame Formulierung, Aussage, die in der Art eines musikalischen Leitmotivs fest mit einer bestimmten Person, Sache, Situation, Stimmung usw. verbunden ist.
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Leitmotiv,
1) Literatur: einprägsame Wiederholung gleicher oder ähnlicher Wortfolgen, Redewendungen, struktureller oder inhaltlicher Elemente, die bestimmten Figuren, Situationen, Stimmungen usw. symbolhaft zugeordnet ist. (Motiv)
2) Musik: ein meist kürzeres, charakteristisches Tongebilde, das in wortgebundener Musik (v. a. in der Oper) oder programmatische Instrumentalmusik häufiger wiederkehrt und assoziativ einen bestimmten poetischen Sinngehalt, z. B. eine Person, einen Gegenstand, eine Idee oder ein Gefühl, symbolisieren soll. Der von Friedrich Wilhelm Jähns (»Carl Maria von Weber in seinen Werken«, 1871) eingeführte Begriff Leitmotiv wurde durch die Analysen Hans von Wolzogens von zentraler Bedeutung für das Werk R. Wagners, dessen Musikdramen als dichte Gewebe prägnanter melodischer, rhythmischer oder harmonischer Grundgestalten komponiert sind und Wagner, der den Begriff Leitmotiv selbst nicht verwendete, dazu dienten, in Abkehr von der Nummernoper eine freie, das Geschehen illustrierende sinfonische Klangsprache zu entwickeln. Die Leitmotivtechnik ist vorgebildet durch Erinnerungsmotive in Opern der Wiener Klassik (W. A. Mozart), der französischen Schule (A. E. M. Grétry, E. N. Méhul) und der deutschen Romantik (L. Spohr, E. T. A. Hoffmann, H. Marschner) sowie durch die als Leitmelodie die Programmmusik seit H. Berlioz durchziehende »Idée fixe«. Das Leitmotiv spielt in der Oper nach Wagner weiterhin eine große Rolle (R. Strauss), ist aber oftmals nicht mehr unmittelbar identifizierbar (C. Debussy, L. Janáček, A. Berg). Leitmotivtechniken meist rein plakativer Art finden sich auch in der Filmmusik.
K. Wörner: Beitr. zur Gesch. des L.s in der Oper (Diss. Berlin 1932).
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Leit|mo|tiv, das: 1. leitendes, bewegendes Motiv, Leitgedanke: ein L. seines Denkens, Schaffens; „Englands Feinde sind Irlands Freunde“ - dieses traditionelle L. irischer Freiheitsbestrebungen hatte sich für die deutsche Politik ... bewährt (Weber, Tote 50); das europäische Konzept der Stabilität - welches die europäische Mittelmeerpolitik wie ein L. dominiert (FR 14.4.99, 21). 2. a) (Musik) häufig wiederkehrendes charakteristisches Motiv mit fester Zuordnung zu einer bestimmten (auftretenden od. vorgestellten) Person, Situation, Stimmung usw. (bes. in Opern, sinfonischen Dichtungen o. Ä.); b) (Literaturw.) häufig wiederkehrende, einprägsame Formulierung, Aussage, die in der Art eines musikalischen Leitmotivs (2 a) fest mit einer bestimmten Person, Sache, Situation, Stimmung usw. verbunden ist.
Universal-Lexikon. 2012.