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hobeln
ho|beln ['ho:bl̩n] <tr.; hat:
mit einem Hobel arbeiten; die Oberfläche mit einem Hobel glätten:
ein Brett hobeln; <auch itr.> er sägt und hobelt den ganzen Tag.

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ho|beln 〈V. tr.; hatmit dem Hobel glatt machen ● wo gehobelt wird, fallen Späne 〈Sprichw.〉 man muss auch die (kleinen) Nachteile einer Sache in Kauf nehmen können [mhd. hobeln <mnddt. höveln; urspr. „Unebenheiten glätten“; zu mnddt. hövel; zu idg. *keu(p)- „biegen“]

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ho|beln <sw. V.; hat [mhd. hobeln, hoveln, (md.) hūbeln, wohl zu Hübel = Unebenheit, also eigtl. = Unebenheiten beseitigen]:
1.
a) mit dem Hobel arbeiten:
der Tischler hobelt und sägt;
er hobelte an einem Balken;
b) mit dem Hobel bearbeiten, glätten:
Bretter h.;
c) durch Hobeln (1 a) hervorbringen, entstehen lassen:
Riefen und Dellen h.
2. mit einem Hobel (2) klein od. in dünne Scheiben od. Streifen schneiden:
Gurken h.
3. (derb) koitieren.

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Hobeln,
 
Fertigungstechnik: Fertigungsverfahren zum Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide, das zur Herstellung ebener Flächen dient.
 
In der Holzverarbeitung wird das Hobeln handwerklich mit dem Hobel und maschinell mit der Hobelmaschine ausgeführt. Das Hobeln von Hand dient zum Glätten der Holzflächen, zum Bestoßen von Kanten und zum Zurichten der Werkstücke, dementsprechend gibt es verschiedene Arten von Hobeln.
 
Der Hobel besteht aus dem Hobeleisen, einer geschliffenen Stahlklinge, die mit einem Keil im Hobelkasten aus Holz oder Metall befestigt ist. Beim Doppel- oder Putzhobel ist auf dem eigentlichen Hobeleisen mit einer Schraube die Hobeleisenklappe befestigt, die mit ihrer unteren rechtwinkligen Kante den Hobelspan kurz abbricht und so ein Einreißen der Holzoberfläche verhindert. Für grobe Vorarbeiten benutzt man den Schrupphobel, zur Feinbearbeitung den Schlichthobel; zum Abrichten langer, ebener Flächen dient die Raubank (Langhobel). Daneben gibt es Spezialhobel zur Herstellung besonderer Formen in oder an den Holzoberflächen, z. B. den Schiffhobel zum Ausarbeiten muldenförmiger Flächen, den Sims- oder Gesimshobel zur Bearbeitung abgesetzter Flächen, den Grathobel zum Ausstoßen der keilförmigen Schrägen an Gratleisten, den Grundhobel zum Ausgründen einer keilförmigen Nut. Türfüllungen bearbeitet man mit dem Plattbankhobel, die senkrechten Flächen von Vertiefungen mit dem Wangenhobel, zu leimende Flächen werden mit dem Zahnhobel aufgeraut. Nur noch selten verwendet werden Nut- und Federhobel zum Anhobeln von Nuten und Federn, Kehl-, Karnies-, Stab- oder Fassonhobel zum Ausarbeiten von Profilen sowie Falzhobel zum Ausstoßen rechtwinkliger Falze. - Die Hobelbank ist ein Arbeitstisch, auf dem die zu bearbeitenden Werkstücke eingespannt werden; kurze Bretter werden in der Vorderzange eingespannt, lange Bretter zusätzlich durch einen Bank- oder Stehknecht gestützt. In der Hinterzange werden meist kleinere Werkstücke eingespannt. Die Hobelmaschine hat eine umlaufende Messerwelle mit auswechselbaren Streifenmessern. Bei Abrichthobelmaschinen ragt die Messerwelle aus einem Schlitz in der waagerechten Fläche des Arbeitstisches verstellbar hervor. Die Werkstücke werden an den Maschinentisch angedrückt und über die rotierende Messerwelle hinweggeschoben. Die Dickenhobelmaschine stellt planparallele Flächen von bestimmtem Abstand her, wobei das Holz durch angetriebene Riffelwalzen an der Unterseite der rotierenden Messerwelle vorbeigeführt wird. Für spezielle Zwecke gibt es Kehlmaschinen, Parkett- und Rundstabhobelmaschinen.
 
In der Metallverarbeitung wird das Hobeln ausschließlich maschinell ausgeführt. Dabei nimmt der als Werkzeug in die Hobelmaschine eingespannte Hobelmeißel vom Werkstück Späne ab, und zwar im Allgemeinen nur auf dem Hinhub (Arbeitshub). Beim Nachformhobeln (Kopierhobeln) wird der Hobelmeißel durch ein Modell (Schablone) gesteuert. Beim Formhobeln hat der Hobelmeißel die Form des zu erzeugenden Profils. Der Hobelmeißel aus Werkzeugstahl, Schnellarbeitsstahl oder Hartmetall wird u. a. als Schrupp-, Schlicht-, Seiten-, Nuten- oder Einstechhobel ausgeführt.
 
Die Hobelmaschine erzeugt die Relativbewegungen in Schnitt- und Vorschubrichtung zwischen Werkstück und Werkzeug. Im betrieblichen Sprachgebrauch wird dabei zwischen Hobeln und Stoßen unterschieden: Bei der Stoßmaschine (Kurzhobler, Shapingmaschine) führt stets das Werkzeug die Schnittbewegung aus, bei der Tischhobelmaschine stets das Werkstück. Bei der Stoßmaschine gleitet auf dem Gestell ein Stößel, an dessen vorderem Ende das Werkzeug eingespannt ist; nach der Bewegungsrichtung des Stößels unterscheidet man Waagerecht- und Senkrechtstoßmaschinen.
 
Die Tisch- oder Langhobelmaschine dient zum Profilhobeln langer oder mehrerer kurzer Werkstücke hintereinander. Sie trägt auf dem waagerecht hin- und hergehenden Tisch das Werkstück. Neben dem Tisch, der auf dem Maschinenbett gleitet, ist entweder ein höhenverstellbarer Ausleger angeordnet (Einständerhobelmaschine) oder sind zwei durch ein Querhaupt verbundene Ständer angebracht (Doppelständer- oder Portalhobelmaschine). Die Ständer tragen einen senkrecht verschiebbaren Querbalken, auf dem ein oder mehrere werkzeugtragende Supporte die Vorschubbewegung ausführen. Am Querbalken können als Zusatzeinrichtungen Fräs- oder Schleifeinheiten mit eigenen Antrieben angebracht sein.
 
Literatur:
 
J. M. Greber: Die Gesch. des Hobels (Zürich 1956, Nachdr. 1987).

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ho|beln <sw. V.; hat [mhd. hobeln, hoveln, (md.) hūbeln, wohl zu ↑Hübel = Unebenheit, also eigtl. = Unebenheiten beseitigen]: 1. a) mit dem Hobel arbeiten: der Tischler hobelt und sägt; er hobelte an einem Balken; b) mit dem Hobel bearbeiten, glätten: Bretter h.; c) durch Hobeln (a) hervorbringen, entstehen lassen: Riefen und Dellen h. 2. mit einem ↑Hobel (2) klein od. in dünne Scheiben od. Streifen schneiden: Gurken h.; Den Weißkohl ... in hauchdünnen Streifen vom Strunk schneiden oder h. (e & t 7, 1987, 105). 3. (derb) koitieren.

Universal-Lexikon. 2012.