Stạßfurt,
Stadt im Landkreis Aschersleben-Staßfurt, Sachsen-Anhalt, 69 m über M., im Süden der Magdeburger Börde, an der Bode, 22 400 Einwohner; Stadt- und Bergbaumuseum (in einem Kalisalzbergwerk), Salzlandtheater; Maschinen- und Anlagenbau, chemische Industrie (u. a. Sodawerk), elektrotechnisch-elektronische Gewerbe (z. B. Bau von Fernsehgeräten), Miederwarenherstellung, Nahrungsmittelindustrie.
Stadtmauer mit Wehrturm und Rondell. In der Kapelle des ehemaligen Hospitals Sankt Johannis großer niederländischer Schnitzaltar (um 1480/90).
Erste urkundliche Erwähnung 802-806. Die für 1180 bezeugte Stadt entwickelte sich vermutlich im frühen 12. Jahrhundert am südlichen Bodeufer dank günstiger Lage an einem Bodeübergang und natürlichen Solquellen, die die wirtschaftliche Grundlage für eine aufblühende Salinenindustrie bildeten. 1797 übernahm der preußische Staat den Salinenbetrieb, der aber 1857 aufgegeben wurde. Die Entdeckung wertvoller Kalisalzverbindungen in der Mitte des 19. Jahrhunderts führte zur Entstehung des Kalibergbaus, daraus entwickelten sich die chemische Industrie und die Produktion von Bergbauausrüstungen. Seit 1972 wurde die Salzgewinnung bis auf eine Sole für das Sodawerk eingestellt, die unterirdischen Kavernen der Salzlagerstätten dienen heute als Erdgasspeicher. Staßfurt war 1952-94 Kreisstadt.
Universal-Lexikon. 2012.