Akademik

Fassbinder
Böttcher; Küfer

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Fạss|bin|der 〈m. 3〉 = Böttcher

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Fạss|bin|der, der (südd., österr.):
Böttcher.

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Fạssbinder,
 
Rainer Werner, Schriftsteller, Regisseur, * Bad Wörishofen 31. 5. 1945, ✝ München 10. 6. 1982; war 1968 Initiator und Leiter des »antiteaters« in München, das sich 1971 wieder auflöste. In dieser Zeit schrieb Fassbinder seine meisten Stücke und Stückebearbeitungen (u. a. Goethes »Iphigenie auf Tauris«, C. Goldonis »Das Kaffeehaus«), die er zumeist selbst inszenierte und in denen er häufig mitspielte, u. a. »Katzelmacher« (Uraufführung 1968, gedruckt 1970; Film 1969), »Der amerikanische Soldat« (Uraufführung 1969; Film 1970), »Preparadise sorry now« (Uraufführung 1969, gedruckt 1970), »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« (Uraufführung 1971, gedruckt 1982; Film 1972), »Bremer Freiheit« (Uraufführung 1971, gedruckt 1972; Film 1972). Seine Stücke zeichnen, mit sozialkritischer Absicht und in desillusionierender Weise, Außenseiter und Randgruppen der Gesellschaft. Wie in seinen Inszenierungen verbinden sich dabei Elemente der Popkunst, des Volkstheaters und solche bewusster Stilisierung. - Dem nach einem Roman von G. Zwerenz entstandenen Stück »Der Müll, die Stadt und der Tod« (1976; verfilmt von D. Schmid, 1976) wurde Antisemitismus vorgeworfen, eine am 31. 10. 1985 in Frankfurt am Main geplante Uraufführung wurde durch Demonstrationen verhindert. Nach Misserfolgen als Direktor des »Theaters am Turm« in Frankfurt am Main (1974-75) beendete Fassbinder sein dramatisches Schaffen für die Bühne und wandte sich ausschließlich dem Film zu. Als Fassbinders Hauptwerk gilt der 14-teilige Fernsehfilm »Berlin Alexanderplatz« (1980, nach A. Döblin). - Als Schauspieler spielte Fassbinder zuletzt in »Kamikaze 1989« (1982, Regie: W. Gremm). R. Gabrea drehte über Fassbinder den Film »Ein Mann wie Eva« (1984, mit Eva Mattes als Fassbinder).
 
Weitere Werke: Filme: Warum läuft Herr R. Amok? (1969); Liebe ist kälter als der Tod (1969); Warnung vor einer heiligen Nutte (1970); Der Händler der vier Jahreszeiten (1971); Wildwechsel (1972, nach F. X. Kroetz); Acht Stunden sind kein Tag (Fernsehfilm, 5 Teile, 1972-73); Angst essen Seele auf (1973); Fontane Effi Briest (1974); Martha (1973); Faustrecht der Freiheit (1974); Satansbraten (1976); Ich will doch nur, daß ihr mich liebt (1976); Despair (1977); Bolwieser (Fernsehfilm, 2 Teile, nach O. M. Graf, 1977); Die Ehe der Maria Braun (1978); In einem Jahr mit 13 Monden (1978); Lili Marleen (1981); Lola (1981); Die Sehnsucht der Veronika Voss (1982); Querelle (nach J. Genet, 1982).
 
Stücke: Anarchie in Bayern (Uraufführung 1971, gedruckt 1983); Blut am Hals der Katze (Uraufführung1971, gedruckt 1983); Nur eine Scheibe Brot (Uraufführung 1995, gedruckt 1992).
 
Ausgaben: Die Kinofilme, herausgegeben von M. Töteberg, auf 7 Bände berechnet (1987 folgende); Sämtliche Stücke (1991).
 
Literatur:
 
B. Eckhardt: R. W. F. (1982);
 
R. W. F., hg. v. P. W. Jansen u. W. Schütte (1992);
 C. Braad Thomsen: R. W. F. Leben u. Werk eines maßlosen Genies (a. d. Dän., 1993);
 
Das ganz normale Chaos. Gespräche über R. W. F., hg. v. J. Lorenz (1995);
 T. Elsaesser: Rainer Werner F. (a. d. Engl., 1996);
 M. Töteberg: Rainer Werner F. (2002).

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Fạss|bin|der, der (südd., österr.): Böttcher.

Universal-Lexikon. 2012.