Akademik

gleiten
schliddern (umgangssprachlich); abgleiten; flutschen (umgangssprachlich); den Halt verlieren; rutschen; fliegen; segeln

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glei|ten ['glai̮tn̩], glitt, geglitten <itr.; ist:
a) sich leicht und lautlos auf einer Fläche oder durch die Luft schwebend fortbewegen:
Schlitten gleiten über das Eis; das Segelboot glitt in die Bucht; Adler gleiten durch die Luft.
Syn.: fliegen, segeln.
b) sich (über eine geneigte Fläche) sanft, ohne Widerstand abwärtsbewegen:
sie glitt über die Steine ins Wasser.
Syn.: rutschen.
Zus.: herabgleiten, hinabgleiten.

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glei|ten 〈V. intr. 155; ist
1. rutschen, sich ohne Hemmung od. eigene Arbeit fortbewegen
2. sich rasch, gewandt u. geräuschlos bewegen, schlüpfen
3. sich ohne eigenen Antrieb in der Luft fortbewegen
● sie glitt aus dem Zimmer; der Vogel, das Segelflugzeug gleitet durch die Luft; mit Schlittschuhen übers Eis \gleiten; er ließ die Augen über die Felder \gleiten schweifen; leichtfüßig glitten die Tänzer übers Parkett; übers Wasser \gleiten; zu Boden, zur Erde \gleiten; \gleitende Arbeitszeit A., deren Beginn u. Ende (bei unveränderter Gesamtdauer) von den Arbeitnehmern bis zu einer festgesetzten Grenze selbst bestimmt werden darf; \gleitender Lohn entsprechend den Schwankungen des allgemeinen Preisniveaus regulierter Lohn [<ahd. glitan, engl. glide; zu idg. *ghleidh- „gleiten“, Erweiterung von idg. *ghel- „glänzen“; → Glas1]

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glei|ten <st. V.> [mhd. glīten, ahd. glītan, wahrsch. eigtl. = blank, glatt sein u. dann viell. verw. mit gleißen, glimmen]:
1. <ist>
a) schwebend fliegen:
durch die Luft g.;
die Möwen gleiten im Wind;
das Flugzeug glitt sanft zu Boden;
b) sich leicht u. gleichmäßig, fast schwebend über eine Fläche hinbewegen:
über das Eis g.;
die Segelboote gleiten über das Wasser;
die Tanzpaare gleiten über das Parkett;
Ü seine Blicke glitten über ihren Körper;
c) sich leicht u. gleichmäßig nach unten bewegen; herabgleiten:
aus dem Sattel g.;
sie glitt ins Wasser;
die Decke war von ihren Füßen geglitten;
das Geld gleitet ihm aus den Händen (er gibt es aus, fast ohne es zu bemerken, kann es nicht zusammenhalten);
d) (selten) ausrutschen, ausgleiten.
2. <hat> (ugs.) Arbeitsbeginn u. -ende im Rahmen der gleitenden Arbeitszeit frei wählen:
in unserem Betrieb können wir g.;
<1. Part.:> gleitende Arbeitswoche ([bei Fabriken, deren Arbeitsschichten an Wochenenden weiterlaufen] Arbeitswoche mit wechselnden freien Tagen);
gleitende Arbeitszeit (Arbeitszeitregelung, bei der der Arbeitnehmer in einem bestimmten Rahmen Beginn u. Ende der Arbeitszeit frei wählen kann).

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glei|ten <st. V.> [mhd. glīten, ahd. glītan, wahrsch. eigtl. = blank, glatt sein u. dann viell. verw. mit ↑gleißen, ↑glimmen]: 1. <ist> a) schwebend fliegen: durch die Luft g.; die Möwen gleiten im Wind; ... gerät Paasch in einen absurden Traum, in dem Gott und er in einer Flasche durch das Weltall gleiten (Fries, Weg 72); das Flugzeug glitt sanft zu Boden; b) sich leicht u. gleichmäßig, fast schwebend über eine Fläche hinbewegen: über das Eis g.; die Segelboote gleiten über das Wasser; die Tanzpaare gleiten über das Parkett; der Tanker glitt über die Helling ins Hafenbecken; die Tür glitt ins Schloss; Ü seine Blicke glitten über ihren Körper, in die Ferne; die Wolken ..., deren Schatten ... über die Berghänge glitten (Ransmayr, Welt 189); c) sich leicht u. gleichmäßig nach unten bewegen; herabgleiten: aus dem Sattel g.; sie glitt ins Wasser; ich aber ließ mich von meiner Zaunstange g. (Broch, Versucher 164); die Decke war von ihren Füßen geglitten; Ü Aus dem Weinen glitt sie sanft in den Schlaf (Rinser, Mitte 188); das Geld gleitet ihm aus den Händen (er gibt es aus, fast ohne es zu bemerken, kann es nicht zusammenhalten); d) (selten) ausrutschen, ausgleiten: Er glitt und taumelte gegen den Eisenzaun (Gaiser, Schlußball 199). 2. (ugs.) Arbeitsbeginn u. -ende im Rahmen der gleitenden Arbeitszeit frei wählen <hat>: dass Arbeitnehmer, die an Gleitzeit gewöhnt sind, nur noch ihre Stelle wechseln, wenn sie auch im neuen Unternehmen g. können (MM 17. 10. 70, 7); <1. Part.:> gleitende Arbeitswoche ([bei Fabriken, deren Arbeitsschichten an Wochenenden weiterlaufen] Arbeitswoche mit wechselnden freien Tagen); gleitende Arbeitszeit (Arbeitszeitregelung, bei der der Arbeitnehmer in einem bestimmten Rahmen Beginn u. Ende der Arbeitszeit frei wählen kann); gleitende (den steigenden Preisen sich anpassende) Lohnskala. ∙ 3. <auch sw. Verb:> uns lockt' und zog ein süß Verlangen, wir gleiteten zur vollern Brust (Goethe, Lebendiges Andenken); Ist vom Pferd herab dem Rudolf Harras in den Arm gegleitet (Schiller, Wilhelm Tell IV, 3; [Bühnenanweisung]).

Universal-Lexikon. 2012.