Żeromski
[ʒɛ'rɔmski], Stefan, Pseudonyme Mauricy Zych [zix] und Józef Katẹrla, polnischer Schriftsteller, * Strawczyn (bei Kielce) 14. 10. 1864, ✝ Warschau 20. 11. 1925; entstammte einer verarmten Adelsfamilie, war Hauslehrer und Bibliothekar (bis 1904). Seine stilistisch ausgefeilte patriotische, zugleich jedoch sozialkritische Prosa, dem Realismus und Symbolismus verpflichtet, ist reich an lyrisch-impressionistischen Passagen. Im Mittelpunkt stehen häufig idealistische, intellektuelle Einzelgänger, die ihr persönliches Glück dem Einsatz für das gemeinsame Wohl opfern. Als Vorkämpfer für ein unabhängiges Polen setzte er sich in dem breit angelegten Roman »Popioły« (3 Bände, 1904; deutsch »In Schutt und Asche«) für die Bewahrung des polnischen Nationalbewusstseins ein. Die Enttäuschung über die Entwicklung der neuen unabhängigen Republik schlug sich in seinem letzten und bedeutendsten Roman »Przedwiośnie« (1924; deutsch »Vorfrühling«) nieder.
Weitere Werke: Romane: Syzyfowe prace (1897); Ludzie bezdomni (1900; deutsch Die Heimatlosen); Dzieje grzechu, in: Nowa Gazeta (1906-08; deutsch Die Geschichte einer Sünde); Wierna rzeka (1912; deutsch Der getreue Strom).
Erzählungen: Opowiadania (1895; deutsch Aus den Tiefen); Rozdzióbią nas kruki, wrony. .. (1896; deutsch Den Raben und Geiern zum Fraß).
Drama: Sułkowski (1910).
Komödie: Uciekła mi przepióreczka (1924).
Ausgaben: Dzieła, 32 Bände (1956-70); Pisma zebrane, herausgegeben von Z. Goliński, auf mehrere Bände berechnet (1981 ff.); Dzieła zebrane, auf zahlreiche Bände berechnet (1987 ff.).
Was auch geschehen mag. .. Novellen und Erzählungen, herausgegeben von H. Schwucht (1953); Stasia. Doktor Peter Cedzyna. Zwei Erzählungen, übersetzt von W. Zieliński (21958).
S. Ż. Kalendarz życia i twórczości, hg. v. S. Kasztelowicz u. a. (Krakau 1961);
A. Hutnikiewicz: S. Ż. (Warschau 81991).
Universal-Lexikon. 2012.