Wiedemann,
1) Ferdinand Johann, Sprachwissenschaftler, * Haapsalu (Estland) 30. 3. 1805, ✝ Sankt Petersburg 29. 12. 1887; schrieb grundlegende deskriptive Grammatiken sowie Wörterbücher zu verschiedenen finnougrischen Sprachen. Auf die Entwicklung der estnischen Schriftsprache wirkte er u. a. durch sein umfangreiches »Ehstnisch-deutsches Wörterbuch« (1869) und seine »Grammatik der ehstnischen Sprache« (1875) ein.
2) Gustav Heinrich, Physiker, * Berlin 2. 10. 1826, ✝ Leipzig 23. 3. 1899; 1854-63 Professor in Basel, 1863-71 in Braunschweig und Karlsruhe, anschließend in Leipzig. Wiedemann beschäftigte sich v. a. mit Elektrizität und Magnetismus, war beteiligt an der Entdeckung des Wiedemann-Franz-Lorenz-Gesetzes, entdeckte die Torsion eines stromdurchflossenen magnetischen Stabes und bestimmte die Widerstandseinheit »Ohm« entsprechend dem CGS-System. »Die Lehre von der Elektricität« (5 Teile, 1883-85) war die erste zusammenfassende Darstellung dieses Gebiets.
Universal-Lexikon. 2012.