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Weisgerber
Weisgerber,
 
1) Albert, Maler und Zeichner, * Sankt Ingbert 21. 4. 1878, ✝ (gefallen) bei Ypern 10. 5. 1915; studierte u. a. bei F. von Stuck an der Akademie in München, wo er Mitarbeiter der Zeitschrift »Jugend« und 1913 Mitbegründer der Neuen Sezession war. Ausgehend vom Impressionismus und in Anlehnung an den Fauvismus, näherte sich Weisgerber in seinen temperamentvoll und in starken Farben gemalten Bildern dem Expressionismus. Er stellte meist religiöse und mythologische Themen dar, schuf auch Porträts und Akte sowie Aquarelle, Zeichnungen und Plakate.
 
Literatur:
 
A. W., Gemälde u. Grafik, bearb. v. W. Weber, Ausst.-Kat. (1979);
 
A. W. Zum 70. Todestag, bearb. v. W. Weber,: (1985);
 
A. W., hg. v. M. M. Grewenig, Ausst.-Kat. Histor. Museum der Pfalz, Speyer (1995).
 
 2) Antje, Schauspielerin, * Königsberg (Pr) 17. 5. 1922; große Darstellerin unter dem Regisseur und Theaterleiter G. Gründgens 1942 in Berlin, 1951-55 in Düsseldorf, ab 1955 in Hamburg (Gretchen in Goethes »Faust«); spielte 1943-45 am Burgtheater und 1946-50 am Deutschen Theater Berlin; gestaltet auch Film- und Fernsehrollen (»Der Landarzt«, Serie, seit 1987).
 
 3) Leo, Sprachwissenschaftler, * Metz 25. 2. 1899, ✝ Bonn 8. 8. 1985; wurde 1927 Professor in Rostock, 1938 in Marburg, 1942 in Bonn. Mit seinem auf Positionen W. von Humboldts zurückgehenden Verständnis von Sprache im Sinne einer geistigen Anverwandlung von Welt, die in den einzelnen Sprachgemeinschaften in unterschiedlicher Weise vollzogen wird und eine prägende Wirkung auf ihre Sprecher ausübt, wurde er zum Begründer der Sprachinhaltsforschung.
 
Werke: Muttersprache und Geistesbildung (1929); Von den Kräften der deutschen Sprache, 4 Bände (1949-50); Das Gesetz der Sprache als Grundlage des Sprachstudiums (1951); Das Tor zur Muttersprache (1951); Die Grenzen der Schrift (1955); Sprachenrecht und europäische Einheit (1959); Vertragstexte als sprachliche Aufgabe (1961); Die vier Stufen in der Erforschung der Sprachen (1963); Die Sprachgemeinschaft als Gegenstand sprachwissenschaftlicher Forschung (1967); Die geistige Seite der Sprache und ihre Erforschung (1971); Zweimal Sprache (1973).
 
Ausgabe: Zur Grundlegung der ganzheitlichen Sprachauffassung. Aufsätze 1925-1933, herausgegeben von H. Gipper (1964).

Universal-Lexikon. 2012.