Viollet-le-Duc
[vjɔlɛlə'dyk], Eugène Emmanuel, französischer Architekt und Kunsttheoretiker, * Paris 27. 1. 1814, ✝ Lausanne 17. 9. 1879; restaurierte mittelalterliche Bauten, besonders Kirchen und Kathedralen, gemäß seinen Vorstellungen von mittelalterlicher Kunst (so in Paris die Sainte-Chapelle, ab 1837, und Notre-Dame, ab 1844; in der französischen Provinz Sainte-Madeleine in Vézelay, ab 1840-59, die Stadtbefestigung von Carcassonne, 1852-79, Schloss Pierrefond, Département Oise, ab 1858). Er wurde damit zu einem Initiator der Denkmalpflege im 19. Jahrhundert. Seine Veröffentlichungen weckten in Frankreich das Interesse für die Kunst des Mittelalters im Sinne des Historismus. Als Theoretiker wurde V.-le-D. von grundlegender Bedeutung für die moderne Architektur (»Dictionnaire raisonné de l'architecture française du XIe au XVIe siècle«, 10 Bände, 1854-68).
V.-le-D., Ausst.-Kat. (Paris 1980);
V. et la montagne, hg. v. P. A. Frey u. a., Ausst.-Kat. Caisse Nationale des Monuments Historiques et des Sites, Paris (Grenoble 1993).
Universal-Lexikon. 2012.