Vézelay
[ve'zlɛ], Gemeinde im Département Yonne, Frankreich, auf einem Plateausporn am Rand des Morvan, Burgund, 570 Einwohner; Fremdenverkehr.
Benediktinerabtei (864 gegründet), die im 11. Jahrhundert ein wichtiger Wallfahrtsort wurde. Die Abteikirche Sainte-Madeleine, im Stil der burgundischen Bauschule, wurde 1096 begonnen. Ein Brand (1120) gab Anlass zum Neubau des Schiffes, dessen Ostende an einen älteren Bau anschloss; nach Vollendung des Schiffes wurde eine Vorhalle angefügt (um 1150 vollendet). Im hochromanischen Langhaus und in der Vorhalle über 100 Figurenkapitelle (1120-30/35, in der Vorhalle etwas jünger); in der Vorhalle ferner drei reich geschmückte Stufenportale, berühmt wegen der dynamischen Expressivität v. a. das Tympanon des mittleren Portals mit Relief des thronenden Christus in der Mandorla und der Jünger, eine Verbindung des Themas der Aussendung der Apostel mit dem Pfingstwunder, umrahmt von vielen kleinen Darstellungen. Die Kirche wurde im 19. Jahrhundert von E. E. Viollet-Le-Duc restauriert und steht heute als ein herausragendes Beispiel der romanischen und frühgotischen Architektur und Skulptur als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO.
Universal-Lexikon. 2012.