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Heroin
Schnee (umgangssprachlich); Diacetylmorphin (fachsprachlich); Diamorphin (fachsprachlich)

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He|ro|in [hero'i:n], das; -s:
sehr starkes Rauschgift:
von Heroin abhängig sein; Heroin nehmen, spritzen.
Syn.: Droge, Stoff (Jargon).

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He|ro|in1 〈f. 22weibl. Heros, Heldin
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He|ro|in2 〈n. 11; unz.〉 ein halbsynthetisches Morphinderivat, das wegen der starken Suchtgefahr nicht mehr therapeutisch angewendet wird [„heroisch“ bedeutet in der Heilkunde des Altertums u. MA „sehr stark wirkend“]

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He|ro|in [lat. heros = Halbgott, Held (wegen der vormaligen Verwendung des Heroin® gegen eine Vielzahl von Beschwerden); -in (3)], das; -s; Syn.: Diacetylmorphin: synthetisches Opiat, das keine med. Anwendung als Betäubungsmittel mehr finden darf, aber illegal als Suchtmittel missbraucht wird.

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1He|ro|in , das; -s [gelehrte Bildung zu griech. he̅̓rōs = Held; heroisch bedeutete im MA. »stark, kräftig«]:
(früher auch als Medikament verwendetes) aus einem weißen, pulverförmigen Morphinderivat bestehendes, sehr starkes, süchtig machendes Rauschgift:
reines, gestrecktes H.;
H. nehmen, spritzen.
2He|ro|in , die; -, -nen [lat. heroine < griech. hērōi̓nē]:
1. (bildungsspr.) Heldin.
2. (Theater) Heroine (1).

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Heroin
 
[zu heroisch gebildet, das im Mittelalter »stark«, »kräftig« bedeutete] das, -s, Di|acetylmorphin, halbsynthetisches Morphinderivat, das durch Acetylierung aus Morphin hergestellt wird und weiße, rhombische Kristallplättchen bildet. Es ist das bekannteste und gefährlichste Opiat, da es schon nach kurzer (unter Umständen einmaliger) Anwendung zur Sucht führt; seine medizinische und sonstige Anwendung ist daher verboten.
 
Heroin wird meist in die Vene gespritzt (seltener geschnupft). Die Rauschwirkung tritt fast schlagartig (»Flash«) nach der Injektion (»Schuss«) ein: entweder Schwindel, Übelkeit und Erbrechen (Dysphorie) oder Angstverminderung und v. a. überschwängliches Glücksgefühl (Euphorie). Der Wunsch, dieses Glücksgefühl immer wieder zu erleben, führt den Betroffenen in eine starke psychische Abhängigkeit. Zugleich entsteht eine sehr starke körperliche Abhängigkeit: Wird dem Abhängigen das Heroin vorenthalten, kommt es zu schweren Entzugserscheinungen (»turkey«; Schlaflosigkeit, starkes Schwitzen, Zittern, Erbrechen, Schmerzen und Angst). Aus Furcht vor diesem Abstinenzsyndrom strebt der Abhängige fast nur noch nach der Beschaffung des Heroins, gibt alle sozialen Bindungen auf und verfällt körperlich. Eine Heilung der Sucht ist nur sehr begrenzt möglich (Entzugskur). 1999 wurden allein in Deutschland durch Zollfahnder 626 kg Heroin sichergestellt.
 
Literatur:
 
H. Berger u. a.: Wege in die H.-Abhängigkeit (1980);
 J. J. Platt u. C. Labate: H.-Sucht. Theorie, Forschung, Behandlung (a. d. Engl., 1982);
 K. H. Braun u. G. Gekeler: Psych. Verelendung, H.-Abhängigkeit u. Subjektentwicklung (21984);
 V. Mariak: Strategien der Ausgrenzung (1991);
 H. Gatzemeier: H. vom Staat (1993);
 B. Schröder: H.: Sucht ohne Ausweg? (1993);
 R. Sickinger: Ausstieg aus der H.-Abhängigkeit (1994).

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1He|ro|in, das; -s [gelehrte Bildung zu griech. he̅́rōs = Held; heroisch bedeutete im MA. „stark, kräftig“]: (früher auch als Medikament verwendetes) aus einem weißen, pulverförmigen Morphinderivat bestehendes, sehr starkes, süchtig machendes Rauschgift.
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2He|ro|in, die; -, -nen [lat. heroine < griech. hērōínē]: 1. (bildungsspr.) Heldin. 2. (Theater) Heroine.

Universal-Lexikon. 2012.