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Tordesillas
Tordesillas
 
[tɔrde'siʎas], Stadt in der Provinz Valladolid, Spanien, 703 m über dem Meeresspiegel, auf einer Anhöhe über dem Duero, in Altkastilien, 7 700 Einwohner; Marktzentrum und Straßenknotenpunkt 30 km südwestlich von Valladolid.
 
Stadtbild:
 
Klarissinnenkloster Real Monasterio de Santa Clara, 1340 im Mudéjarstil von Alfons XI. als Königsschloss erbaut, nach dem Tod Peters I. (1369) in ein Kloster umgewandelt, mit prachtvollen maurischen Dekor- und Bogenformen im Patio Arabe, in den Baños Arabes, in der Capilla Dorada sowie in der Capilla Mayor (Artesonadodecke); die gotische Kirche San Antolín (16. Jahrhundert) ist heute Museum; Plaza Mayor mit hölzernen Bogengängen (17. Jahrhundert); Reste arabischer Stadtmauern; mittelalterliche Brücke über den Duero.
 
Geschichte:
 
Tordesillas, ursprünglich eine iberische Gründung, wurde nach der Reconquista zur Residenzstadt der kastilischen Könige ausgebaut.
 
Im Kloster Santa Clara schlossen am 7. 6. 1494, nach einem Schiedsspruch von Papst Alexander VI., Spanien und Portugal den Vertrag von Tordesillas, der die damals bekannte Neue Welt und noch zu entdeckende Gebiete zwischen den beiden Mächten aufteilte: Alle Territorien östlich einer Demarkationslinie 370 Meilen westlich der Kapverd. Inseln wurden Portugal, alle westlich davon Spanien zugesprochen. 1506 wurde Johanna die Wahnsinnige in das Kloster gebracht, wo sie bis zu ihrem Tod (1555) bleiben musste. Tordesillas war bis 1521 Sitz der »Heiligen Junta« der Comuneros.

Universal-Lexikon. 2012.