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Tiefengesteine
Tiefengesteine,
 
plutonische Gesteine, Plutonịte, Intrusivgesteine, Hauptgruppe der magmatischen Gesteine. Sie entstehen durch die Erstarrung eines Magmas in größerer Erdtiefe, unter hohem Druck. Die hier wirksame Wärmedämmung bedingt ein nur langsames Fortschreiten der Abkühlung und Kristallisation und dadurch die Bildung relativ großer, idiomorpher, hypidiomorpher oder xenomorpher Kristalle. Die meist mittel- bis grobkörnigen Tiefengesteine haben ein richtungslos körniges Gefüge und bestehen v. a. aus Silikatmineralen. Es überwiegen daher die Granite und Granodiorite (mit 60 bis 70 % SiO2), die aus eutektischen Schmelzen der Erdkruste hervorgegangen sind. Die quarzfreien Gesteine mit Feldspatvertretern sind dagegen vergleichsweise selten (meist in subvulkanischen Schmelzkammern in Bruch- und Grabengebieten). Die Dichte nimmt vom Granit zum Peridotit (dem SiO2-ärmsten Tiefengestein) von 2,67 auf 3,3 g/cm3 zu; daher sind SiO2-arme, basische oder ultrabasische Tiefengesteine meist spezifisch schwerer als ihre Umgebung und muldenförmig in diese eingelagert, während die SiO2-reichen, sauren Tiefengesteine (mit vorherrschend hellen Gemengteilen) stockförmige Aufwölbungen in der Erdkruste bilden (Plutone). Sie können von mehr oder weniger mächtigen Kontakthöfen (Kontaktmetamorphose) umgeben sein. Durch tektonische Bewegungen (Orogenese) in höhere Krustenbereiche gelangt, können sie nach Abtragung ihrer Überdeckung zutage treten. Zum Gefüge und zur Einteilung der Tiefengesteine magmatische Gesteine. (Magma, Plutonismus)

Universal-Lexikon. 2012.