Tạnner,
1) [ta'nɛːr], Alain, schweizerischer Filmregisseur und Drehbuchautor, * Genf 6. 12. 1929; arbeitete in London, später in Frankreich (Kurzfilme). 1969 drehte er in der Schweiz seinen ersten Spielfilm; Mitbegründer des neuen schweizerischen Films.
Filme: Charles - tot oder lebendig (1969); Der Salamander (1971); Die Rückkehr aus Afrika (1973); Die Mitte der Welt (1974); Jonas, der im Jahre 2000 25 Jahre alt sein wird (1976); Messidor (1979); Lichtjahre entfernt (1981); In der weißen Stadt (1983); Niemandsland (1985); Eine Flamme in meinem Herzen (1987); Das Geistertal (1987); Die Frau von Rose Hill (1989); L'homme qui a perdu son ombre (1991); Fourbi (1996); Requiem (1998).
C. Dimitriu: A. T. (Paris 1985).
2) Väinö Alfred, finnischer Politiker, * Helsinki 12. 3. 1881, ✝ ebenda 19. 4. 1966; Rechtsanwalt; 1919-26 Vorsitzender der finnischen Sozialdemokratie, führte diese nach dem Bürgerkrieg von 1918 auf einen reformistischen Kurs. 1926-27 war er Ministerpräsident, 1937-39 und 1942-44 Finanzminister, 1939-40 Außenminister, unterzeichnete im März 1940 den den Finnisch-Sowjetischen Winterkrieg beendenden Friedensvertrag. Im Juni 1941 trat er für die Fortsetzung des Krieges gegen die UdSSR auf deutscher Seite ein. Nach der erneuten Niederlage Finnlands (1944) auf sowjetischen Druck verhaftet, wurde er 1946 zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt; 1948 entlassen, kehrte er rasch ins politische Leben zurück und war 1957-63 wieder Vorsitzender seiner Partei.
Universal-Lexikon. 2012.