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Sundgau
Sụndgau,
 
Hügelland im Oberelsass, Frankreich, zwischen den südlichen Vogesenausläufern, dem Schweizer Jura und dem Oberrheinischen Tiefland. Der Sundgau hat fruchtbare Böden, ist jedoch durch ungünstiges Klima (hohe Niederschläge, lange Frostperioden) gegenüber dem Oberrheinischen Tiefland stark benachteiligt. Trotz wichtiger Verkehrsdurchgangsfunktion (Oberrhein-Burgund) gab es im zentralen Sundgau keine bedeutende städtische Entwicklung. Am Rande befinden sich die wichtigen Zentren Mülhausen und Belfort. Bedeutender Kaliabbau nördlich von Mülhausen (Schließung vorgesehen). - Ursprünglich umfasste der Sundgau das gesamte Oberelsass, später nur dessen habsburgische Landgrafschaft. Kerngebiet des habsburgischen Besitzes war die Gegend von Ottmarsheim. 1130 erwarben die Habsburger die Gegend von Landser und Ensisheim. Ferner hatten sie die Vogtei über das Kloster Murbach inne. 1224 erwarben sie die Herrschaft Rotenberg (Rougemont), 1283 die Herrschaft Dattenried (Delle) von den Grafen von Mömpelgard (Montbéliard). Durch die Heirat Albrechts II., des Weisen, mit der Erbtochter Johanna von Pfirt (* 1300, ✝ 1351) kam die Grafschaft Pfirt mit den Herrschaften Altkirch, Pfirt, Blumenberg (Florimont), Thann und Sennheim 1324 an Habsburg. 1347 folgte die Herrschaft Rosenfels (Rosemont), 1350/61 die Herrschaft Belfort. 1469-74 war der Sundgau an Burgund verpfändet. 1648 musste er an Frankreich abgetreten werden. 1871-1918 gehörte er mit Ausnahme des Territoire de Belfort zu Elsass-Lothringen.
 
Literatur:
 
P. Stintzi: Die habsburg. Güter im Elsaß, in: Vorderösterreich, hg. v. F. Metz (31977).
 

Universal-Lexikon. 2012.