Mülhausen,
französisch Mulhouse [my'luːz], Stadt im Département Haut-Rhin, Frankreich, im Oberelsass, an Ill und Rhein-Rhône-Kanal, zwischen Sundgauer Hügelland und Rheinebene, 108 000 Einwohner; Universität (gegründet 1975), Textilfachschule; Stoffdruck-, Kunst-, Eisenbahn-, Automobil-, Tapeten- und historisches Museum sowie ökologisches Museum; botanischer und zoologischer Garten. Textilindustrie (v. a. Stoffdruckereien), Maschinenbau (Werkzeug-, Textilmaschinen), chemische Industrie auf der Grundlage der nördlich von Mülhausen abgebauten Kalisalzlagerstätten, außerdem Autoindustrie, Waffenfabrikation, Druckereien, Gerbereien, Nahrungsmittelindustrie, Brauereien und Brennereien; weitere Industrien im Rheinhafen Mülhausen-Ottmarsheim; internationaler Flughafen Basel-Mülhausen.
In der neugotischen Kirche Saint-Étienne blieben drei Zyklen einer Farbverglasung aus dem gotischen Vorgängerbau erhalten; ehemaliges Rathaus (1552, heute Museum); Arkadenhäuser des 19. Jahrhunderts
Mülhausen, 803 erstmals urkundlich erwähnt, wurde durch die Staufer zur Stadt und Ende des 13. Jahrhunderts zur Reichsstadt erhoben. Es war Mitglied der Dekapolis und gehörte dann seit 1515 als zugewandter Ort zur schweizerischen Eidgenossenschaft. 1798 wurde Mülhausen französisch.
L. G. Werner: Topographie historique du vieux Mulhouse (Mülhausen 1949);
G. Wackermann: Stadtgeographie Mulhouse, in: Tagungsband. 18. Dt. Schulgeographentag (Basel 1983).
Universal-Lexikon. 2012.