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Stonehenge
Stonehenge
 
['stəʊnhendʒ], zur Gruppe der vorgeschichtlichen Hengemonumente gehörende megalithische Anlage 12 km nördlich von Salisbury, County Wiltshire, Südengland, die in drei Bauphasen errichtet wurde. Um 2800 v. Chr. entstanden der Graben- und der Wallring mit zwei Eingangssteinen, etwas außerhalb davon befand sich der »Fersenstein«. Zu den ältesten Bestandteilen der Gesamtanlage gehören weiterhin den Innenrand des Walles begleitende runde Löcher (nach ihrem Entdecker im 17. Jahrhundert »Aubrey-Holes« genannt), ursprünglich 56 in regelmäßigem Abstand angeordnete Gruben, die neben Resten von Holzkohle häufig kalzinierte Menschenknochen enthielten, was auf einen rituellen Hintergrund schließen lässt. Um 2100 v. Chr. kam zur Anlage ein doppelter Blausteinkreis mit dem ursprünglich aufrecht stehenden »Altarstein«. In einem späteren Stadium (1. Hälfte 2. Jahrtausend v. Chr.) wurde die Anlage v. a. im Innenbereich völlig umgestaltet. Die verschiedenen kreis- und hufeisenförmigen Steinsetzungen dieser Periode sind jeweils nur noch zum Teil erhalten. Besonders markant sind der »Sarsenkreis« mit noch 16 (ursprünglich 30) aufrecht stehenden, über 4 m hohen Pfeilern (verbunden durch horizontal aufliegende Steinblöcke) sowie die aus je zwei Trägersteinen und einem Architrav bestehenden fünf riesigen Trilithen, von denen noch zwei aufrecht stehen. Aus derselben Zeit wie die Steinsetzungen des späteren Stadiums stammen die zwei (ursprünglich vier) »Stations« oder »Positionssteine« im Verlauf der Aubrey-Holes. Die »Y-« und »Z-Holes« waren für noch aufzustellende Steine bestimmt, was offensichtlich nie zur Ausführung kam. Die Gesamtkonzeption der Anlage lässt erkennen, dass sie der Beobachtung des Laufes von Sonne und Mond sowie damit in Zusammenhang stehenden kultischen Zwecken diente. Stonehenge wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
 
Literatur:
 
R. J. C. Atkinson: S. (Neuausg. Harmondsworth 1979);
 C. Burgess: The age of S. (London 1980);
 V. Bialas: Astronomie u. Glaubensvorstellungen in der Megalithkultur. Zur Kritik der Archäoastronomie (1988);
 J. Michell: Sonne, Mond & Steine. Ein kleiner geschichtl. Abriß der Astro-Archäologie (a. d. Engl., 1993);
 J. North: S. Neolithic man and the cosmos (London 1996).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Megalithkultur in Europa: Großsteinbauten und Steinsetzungen
 

Universal-Lexikon. 2012.