Staupitz,
Johann von, katholischer Theologe, * Motterwitz (heute zu Thümmlitzwalde, Muldentalkreis) um 1465, ✝ Salzburg 28. 12. 1524. Als reformorientierter Augustinereremit war Staupitz Prior in Tübingen (1497) und München (nach 1500); seit 1503 war er Professor und Dekan der neu gegründeten theologischen Fakultät in Wittenberg und Generalvikar der deutschen Augustinerobservanten. Seine christozentrische Frömmigkeit prägte den jungen M. Luther, den er 1512 als seinen Nachfolger in die Professur für Bibelauslegung einsetzte. Staupitz ging 1520 als Hofprediger des Kardinals M. Lang nach Salzburg, wurde 1522 Benediktiner und Abt von Sankt Peter in Salzburg und distanzierte sich in der Folgezeit von Luther.
Ausgabe: Sämtliche Schriften, Abhh., Predigten, Zeugnisse, herausgegeben von L. Graf zu Dohna u. a., auf mehrere Bände berechnet (1979 ff.).
A. Zumkeller: J. v. S. u. seine christl. Heilslehre (1994);
Universal-Lexikon. 2012.