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Servan-Schreiber
Servan-Schreiber
 
[sɛrvãʃrɛ'bɛːr], Jean-Jacques, französischer Publizist und Politiker, * Paris 13. 2. 1924; war 1953 Mitbegründer und bis 1970 Direktor der linksliberalen Wochenzeitschrift »L'Express«, die v. a. die Politik von P. Mendès-France unterstützte. Ab 1969 Generalsekretär, 1971-75 und 1977-79 Präsident der Radikalsozialistischen Partei, bemühte sich Servan-Schreiber um deren (bürgerlich-liberale) Erneuerung und führte sie unter Abspaltung ihres linken Flügels (1972) in den Mouvement Réformateur mit den Christdemokraten um J. Lecanuet; 1970-78 Abgeordneter in der Nationalversammlung. Im Mai 1974 wurde Servan-Schreiber Minister für Reformen im ersten Kabinett von Präsident V. Giscard d'Estaing, musste aber wegen seines Protests gegen die Fortsetzung der französischen Atombombentests im Pazifik schon nach drei Wochen wieder zurücktreten. 1976-78 war er Präsident des Regionalrats von Lothringen.
 
Schriften: Le défi américain (1967; deutsch Die amerikanische Herausforderung); Le réveil de la France (1968; deutsch Frankreich steht auf); Ciel et terre, manifeste radical (1970; deutsch Die befreite Gesellschaft); Le pouvoir régional (1971; deutsch Die föderale Macht oder Wie unterentwickelt ist Frankreich?); Le défi mondial (1980; deutsch Die totale Herausforderung); Le choix des juifs (1988; deutsch Die Herausforderung der Juden); Passions, 2 Bände (1991-93).

Universal-Lexikon. 2012.