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Vetter
Cousin; Kusin

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Vet|ter ['fɛtɐ], der; -s, -n:
Sohn eines Onkels oder einer Tante:
er ist nicht mein Vetter; sie sind Vetter und Cousine; Vettern ersten Grades.
Syn.: Cousin.

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Vẹt|ter 〈m. 25
1. Sohn des Onkels od. der Tante; Sy Cousin
2. 〈veraltet〉 entfernter Verwandter, Gevatter (früher auch als Anrede, z. B. zwischen Fürsten)
[<mhd. veter <ahd. fetiro „Vatersbruder“, später a. „Bruder der Mutter“, dann „männl. Verwandter“]

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Vẹt|ter , der; -s, -n [mhd. veter(e), ahd. fetiro, zu Vater u. urspr. = Vatersbruder]:
1. Cousin.
2. (veraltet) entfernterer Verwandter.

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Vetter
 
[f-],
 
 1) August, Philosoph und Psychologe, * Elberfeld (heute zu Wuppertal) 19. 2. 1887, ✝ Ammerland (heute zu Münsing, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) 15. 10. 1976; besuchte nach einer zeichnerischen Ausbildung in München Philosophievorlesungen und wurde aufgrund seiner Publikationen 1930 Ehrendoktor der TH Dresden, wo er ab 1932 mit Gustav Kafka (* 1883, ✝ 1953) und P. Lersch auf dem Gebiet der Charakterologie arbeitete. 1934 wurde Vetter Assistent F. Kruegers in Leipzig und 1939 Dozent für charakterologische Begutachtung am Reichsinstitut für Psychotherapie in Berlin; 1946-57 war er Professor für Psychologie an der Universität München. Sein Hauptinteresse galt der Anthropologie, Charakterologie und Ausdruckskunde.
 
 2) Heinz Oskar, Gewerkschafter, * Bochum 21. 10. 1917, ✝ Mülheim an der Ruhr 18. 10. 1990; wurde 1960 in den Geschäftsführenden Vorstand und 1964 zum 2. Vorsitzenden der IG Bergbau und Energie gewählt; war 1969-82 Vorsitzender des DGB, 1974-79 Präsident des Europäischen Gewerkschaftsbundes; 1979-89 Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD).
 
 3) Michael, Komponist, * Oberstdorf 18. 9. 1943; trat als Interpret vorklassischer und zeitgenössischer Blockflötenmusik hervor und war zeitweise Mitglied des Ensembles von K. Stockhausen. Nach 1970 lebte er 12 Jahre in Japan, wo er sich mit dem Zen-Buddhismus auseinander setzte und die Technik des Obertonsingens erlernte, bei dem zu einer gesungenen Grundtonsilbe durch schrittweises lautmalerisches Umfärben der Vokale ein mehrstimmiger Gesamtklang im Munde des Sängers entsteht. Seit Mitte der 80er-Jahre gab er eine Reihe von ihm selbst gesungener so genannter Zen-Musiken auf Schallplatten heraus (u. a. Obertonmesse »Missa universalis«, 1985; »Zen-Glocken«, 1986; »Zen-Klavier«, 1987).

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Vẹt|ter, der; -s, -n [mhd. veter(e), ahd. fetiro, zu ↑Vater u. urspr. = Vatersbruder]: 1. Cousin: Ü Neben Fleisch schieden für den Frucht-Puristen auch alle Gemüse, die -n des Obstes, aus: sind ihm zu energiearm (natur 2, 1996, 50). 2. (veraltet) entfernterer Verwandter: ∙ »Vetter?«, sagte ich ..., »glauben Sie, dass ich des Glückes wert sei, mit Ihnen verwandt zu sein?« (Goethe, Werther I, 16. Junius).

Universal-Lexikon. 2012.