Cholezystitis (fachsprachlich)
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Gạl|len|bla|sen|ent|zün|dung, die:
Entzündung der Gallenblase.
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Gallenblasenentzündung,
Cholezystitis, eine meist bakteriell verursachte, akut, chronisch oder rezidierend auftretende Entzündung der Gallenblase, die überwiegend im Zusammenhang mit einer Gallensteinkrankheit steht. Häufig ist sie auch mit einer Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) verbunden, die selten in primärer Form (als selbstständige Erkrankung) auftritt und auch zu einer begleitenden Bauchspeicheldrüsenentzündung führen kann.
Die Infektion erfolgt v. a. bei Stauung (Verschluss der ableitenden Gallenwege durch Steine, Tumor u. a.) infolge Keimwanderung, z. B. Escherichia coli oder Enterokokken, aus dem Zwölffingerdarm. Seltener ist eine Infektion auf dem Blut- (hämatogen, v. a. durch Verschleppung von Strepto- und Staphylokokken) und Lymphweg (lymphogen, z. B. bei Wurmfortsatzentzündung) oder durch aus der Leber stammende Erreger (Typhusbakterien). Ursachen für abakterielle Gallenblasenentzündungen sind Gallenfunktionsstörungen (Dyscholie) sowie das Eindringen von Bauchspeicheldrüsensaft.
Symptome der akuten Gallenblasenentzündung (häufig nach fettreichen Mahlzeiten) bestehen in ausstrahlenden, auch kolikartigen Schmerzen im rechten Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, auch leichter Gelbsucht; die chronische Gallenblasenentzündung, die auch akute Zwischenphasen aufweisen kann, verursacht unspezifische Magen-Darm-Beschwerden, Meteorismus, Fettunverträglichkeit. Ein Gallenblasenhydrops entsteht bei starker Schleimbildung, v. a. bei Verschluss des Gallenblasengangs; in der Folge kommt es zu einer Gallenblasenvergrößerung, zur Rückbildung der Gallenblasenwand und im weiteren Verlauf zur Eindickung des Inhalts mit eventuellen Kalkeinlagerung (Porzellangallenblase). Eine eitrige Entzündung kann als Gallenblasenphlegmone (mit Wandbeteiligung) und/oder Gallenblasenempyem (Eiter im Lumen) auftreten. Infolge Durchwanderung der Keime kann es zu einer eitrigen Bauchfellentzündung kommen. Die chronische Gallenblasenentzündung neigt zur Narbenbildung. Bei chronisch fortdauernder Gallenblasenentzündung ist durch Schädigung des Leberparenchyms der symptomarme Übergang in eine Leberzirrhose möglich. Beim Gallenblasenkrebs findet sich fast immer eine chronisch entzündete Steingallenblase.
Die Behandlung besteht in der Anwendung schmerzstillender Mittel, Antibiotika, diätischer Maßnahmen und gegebenenfalls auch in der Beseitigung eines Gallensteinleidens sowie (v. a. bei eitriger Gallenblasenentzündung) in der operativen Entfernung der Gallenblase.
A. Voegeli: Magen-, Leber- u. Galle-Erkrankungen (41995);
H. Liehr: Leber - Galle - Bauchspeicheldrüse. Krankheiten, Ursachen, Untersuchungen, Behandlungsmöglichkeiten, Ernährungsvorschläge (121996).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Gallenblase und Gallenwege
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Gạl|len|bla|sen|ent|zün|dung, die: Entzündung der Gallenblase; Cholezystitis.
Universal-Lexikon. 2012.