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Rauschenberg
I
Rauschenberg,
 
Stadt im Landkreis Marburg-Biedenkopf, Hessen, 261 m über dem Meeresspiegel, im Burgwald, 4 800 Einwohner; Heimatmuseum; Luftkurort.
 
Stadtbild:
 
Evangelische Pfarrkirche (13.-16. Jahrhundert) mit Flügelaltar (um 1420/30); Fachwerkhäuser des 16.-19. Jahrhunderts und ein Tor (14. Jahrhundert) des ehemaligen Mauerrings; Reste der Burg (13. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Rauschenberg, 1219 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1266 Stadt. 1450 fiel Rauschenberg an Hessen-Kassel, 1807-13 gehörte es zum Königreich Westfalen, 1866 kam Rauschenberg an Preußen.
 
II
Rauschenberg
 
[-bəːg], Robert, amerikanischer Maler und Grafiker, * Port Arthur (Texas) 22. 10. 1925; schuf in seinen Combinepaintings Grundlagen einer über die Malerei hinausgehenden neuen Bildgattung, die auch frei stehende Objekte einschließen kann (»Monogram«, 1955-59; Stockholm, Modernes Museum). Durch die Einbeziehung realer Gegenstände, meist Abfallprodukte, versachlichte er schon Mitte der 1950er-Jahre die expressive Gestik des Actionpainting und leistete hinsichtlich der Form wie der Ikonographie Bahnbrechendes für die Pop-Art. Mit dem Komponisten J. Cage und dem Choreographen M. Cunningham gestaltete er in den 50er- und 60er-Jahren Multimediashows. Rauschenberg schuf auch Collagen, Assemblagen und Objekte. 1985-91 führte er das Goodwill-Projekt ROCI (Rauschenberg Overseas Culture Interchange) durch, eine Ausstellungstournee durch zehn Länder, auf der zahlreiche neue Werke entstanden. ).
 
Literatur:
 
R. R. Zeichnungen, Gouachen, Collagen 1949-1979, hg. v. G. Adriani, Ausst.-Kat. (1979);
 C. Tomkins: Off the wall. R. R. and the art world of our time (Garden City, N. Y., 1980);
 
Kunst heute, Bd. 3: R. R. im Gespräch mit Barbara Rose (1989);
 
R. R., hg. v. A. Zweite, Ausst.-Kat. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (1994).

Universal-Lexikon. 2012.