Polyzythämie
[zu griechisch kýtos »Höhlung«, »Zelle« und haĩma »Blut«] die, -/...'mi|en, Blutkrankheit, die in einer abnormen Erhöhung der Anzahl der Erythrozyten (Polyglobulie), Granulozyten und Thrombozyten im peripheren Blut und damit des Blutvolumens besteht; die Ursache der durch eine Wucherung der Blut bildenden Zellen im Knochenmark hervorgerufenen Blutbildungsstörung ist unbekannt. Sie tritt meist zwischen dem 4. und 7. Lebensjahrzehnt auf und verläuft chronisch. Manche Formen sind mit einer besonders starken Erhöhung der Erythrozyten und des Hämoglobingehalts verbunden (Polycythaemia rubra vera). Hauptsymptome sind Kopfdruck, Hitzegefühl, Schwindelanfälle, Hautjucken, Hör-, Seh- und Empfindungsstörungen, Atemnot; Haut und Schleimhäute weisen eine rötlich blaue Verfärbung auf, meist sind Milz- und Leberschwellungen und eine Neigung zu Gicht, Magen- und Darmgeschwüren vorhanden. Komplikationen, die zum plötzlichen Tod führen können, entstehen durch Bluthochdruck und Herzüberlastung mit Ausbildung einer Herzinsuffizienz infolge der gesteigerten Blutviskosität und v. a. durch Blutungs- und Thromboseneigung (hämorrhagische Diathese, Schlaganfall, Herzinfarkt). - Die Behandlung besteht in wiederholten Aderlässen und Anwendung von Radiophosphor und zytostatischen Mitteln.
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Po|ly|zyt|hä|mie, die; -, -n [zu griech. kýtos = Höhlung; Wölbung u. haĩma = Blut] (Med.): abnorme Vermehrung der Erythrozyten, Leukozyten u. Thrombozyten.
Universal-Lexikon. 2012.