Pléiade
[ple'jadə, französisch ple'jad], nach dem alexandrinischen Dichterkreis, der Pleias, benannte Dichterschule der französischen Renaissance, der - in wechselnder Zusammensetzung - jeweils sieben Dichter angehörten, darunter P. de Ronsard, J. Du Bellay, J. Dorat, J. A. de Baïf, É. Jodelle, R. Belleau, P. de Tyard und J. Peletier. Das sprachtheoretische und poetologische Programm der Pléiade wurde v. a. von Du Bellay in »La defense et illustration de la langue française« (1549) entwickelt, in der sich die Bewunderung für die als modellhaft empfundene antike und italienische Dichtung mit ihren Gattungen und Formen (Epos, Tragödie, Komödie, Ode, Elegie, Epigramm, Sonett u. a.) spiegelt. Die Pléiade wollte die französische Sprache zu einem dem Griechischen und Lateinischen ebenbürtigen Ausdrucksinstrument entwickeln (u. a. durch Bereicherung des Wortschatzes: Neologismen, Archaismen, Übernahme dialektaler und fachsprachlicher Ausdrücke, Lehnwörter aus dem Lateinischen und Griechischen) und die französische Literatur zu einer der antiken vergleichbaren Poesie erheben. Diesem Ziel entsprach eine Abkehr von mittelalterlichen Traditionen ebenso wie eine neue Konzeption von der Rolle des Dichters (dem damit auch eine »nationale« Aufgabe zugewiesen wurde).
H. Chamard: Histoire de la P., 4 Bde. (Neuausg. Paris 1961-63);
H. W. Wittschier: Die Lyrik der P. (1971);
Y. Bellenger: La P. (Neuausg. Paris 1988);
F. Joukovsky: Le bel objet. Les paradis artificiels de la P. (ebd. 1991).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Pléiade: Der Bruch mit mittelalterlichen Traditionen
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Plé|ia|de [ple'jad], die; - [frz. pléiade; nach der Pleias]: Kreis von sieben französischen Dichtern im 16. Jh., die eine Reinigung u. Bereicherung der Dichtung u. der dichterischen Sprache nach klassischem Vorbild erstrebten.
Universal-Lexikon. 2012.