Plạnta,
schweizerisches Adelsgeschlecht aus Graubünden mit Stammsitz Zuoz (Engadin), gehörte ursprünglich zu den Ministerialen des Bischofs von Chur, nahm im Freistaat der drei Bünde (Graubünden) leitende Stellen ein; seit 1500 in fünf Linien verzweigt (u. a. Planta-Wildenberg). In den Bündner Wirren des 17. Jahrhunderts führten die Planta die katholische (österreichisch-spanische) Partei an. Die Brüder Rudolf (* 1569, ✝ [Selbstmord] 1638), 1601 Landeshauptmann im Veltlin, dann öfter Gesandter, und v. a. Pompejus von Planta-Wildenberg (* 1570, ✝ 1621) wurden 1618 von ihren politischen Gegnern, der französisch-venezianischen Partei, im inszenierten »Strafgericht von Thusis« für vogelfrei erklärt und Pompejus 1621 unter Führung von G. Jenatsch auf Schloss Rietberg ermordet. Sein Sohn Rudolf von Planta-Wildenberg (* 1603, ✝ 1641) war 1639 an der Ermordung von Jenatsch beteiligt, wurde aber bald selbst ermordet. - Gaudenz von Planta (* 1757, ✝ 1834) wurde 1789 Statthalter des Veltlins, das er 1796/97 gegen Frankreich nicht behaupten konnte. Dem neu gebildeten Kanton Rätien gab er als Präfekt (1800-03) eine Verfassung - Peter Conradin von Planta (* 1815, ✝ 1902) wirkte als Politiker (1852-72 mehrfach Eidgenössischer Rat), Jurist (maßgebliche Mitarbeit am Bündnerischen Zivilgesetzbuch), Historiker (»Geschichte von Graubünden«, 1892) und Dichter.
Universal-Lexikon. 2012.