Pevsner,
1) [pɛvs'nɛːr], Antoine, eigentlich Nathan Borisowitsch Pevsner, französischer Maler und Bildhauer russischer Herkunft, * Orel 18. 1. 1886, ✝ Paris 12. 4. 1962, Bruder von N. Gabo; Kunststudium in Kiew und Sankt Petersburg. In Paris (1911-14) begann Pevsner, von Kubismus und Orphismus angeregt, abstrakt zu malen. 1915-17 lebte er in Stockholm und Oslo, 1917-23 in Moskau, seit 1923 in Paris. Pevsner wandte sich erst 1923 endgültig der Bildhauerei zu, nachdem er bereits 1920 mit seinem Bruder das »Realistische Manifest« herausgegeben hatte, die Programmschrift des Konstruktivismus. Gemeinsam mit Gabo steht Pevsner im Zentrum der konstruktivistisch-abstrakten Plastik im 20. Jahrhundert. Seine Werke fügen sich häufig aus »sphärischen Flächen« (meist dicht aneinander gelegte Metallstäbe) zusammen, die von einer Mittelachse ausstrahlen. Er zielt dabei auf eine dynamische Definition räumlicher Gegebenheiten.
2) ['peːfsnər], Sir (seit 1969) Nikolaus Bernhard Leon, britischer Kunsthistoriker deutscher Herkunft, * Leipzig 30. 1. 1902, ✝ London 18. 8. 1983; war 1928-33 Dozent in Göttingen und emigrierte 1934 nach England. 1941 wurde er Professor am Birbeck College der Universität London, 1949-55 an der Universität Cambridge, 1968 an der Universität Oxford. Herausgeber der »Pelican history of art« (1953 ff.) und Mitherausgeber des »Penguin dictionary of architecture« (1966; deutsch »Lexikon der Weltarchitektur«).
Weitere Werke: Die italienische Malerei vom Ende der Renaissance bis zum ausgehenden Rokoko (1928); Pioneers of modern design (1936; deutsch Wegbereiter moderner Formgebung); An outline of European architecture (1943; deutsch Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart); The buildings of England, 48 Bände (1951-74); The Englishness of English art (1956; deutsch Das Englische in der englischen Kunst); Studies in art, architecture and design, 2 Bände (1968; deutsch Architektur und Design).
Universal-Lexikon. 2012.