Parmigianino
[-dʒa'niːno], eigentlich Girolamo Francesco Mazzola, italienischer Maler und Radierer, * Parma 11. 1. 1503, ✝ Casalmaggiore (bei Parma) 28. 8. 1540; tätig in Parma, Rom (1523-27), Bologna (1527-31) und wieder Parma. Von Correggio beeinflusst, bildete er sich an Werken der Schule Raffaels weiter und gelangte zu einer eigenen, spannungserfüllten Vortragsweise, die v. a. für die manieristische Malerei Mittel- und Oberitaliens stilbildende Bedeutung erlangte. Seine Porträts und Gemälde v. a. religiöser Thematik sind gekennzeichnet durch eine beweglich-sensible Linienführung und extrem überlängte Figurenbildung von raffinierter Eleganz und Farbgebung.
Werke: Gemälde: Vision des heiligen Hieronymus (London, National Gallery); Madonna mit der Rose (um 1527-31; Dresden, Gemäldegalerie); Madonna dal collo lungo (»mit dem langen Hals«, um 1534; Florenz, Uffizien); Der bogenschnitzende Amor (um 1533/34; Wien, Kunsthistorisches Museum); Madonna mit dem heiligen Stephan und Johannes dem Täufer (Dresden, Gemäldegalerie).
Porträts: Selbstbildnis aus dem Konvexspiegel, auf eine Kugelkalotte aus Holz gemalt (um 1523/24; Wien, Kunsthistorisches Museum); Galeazzo Sanvitale (1524; Neapel, Museo e Gallerie Nazionali di Capodimonte); Antea (1535-37; ebenda).
Radierungen: Grablegung, Anbetung der Hirten u. a.
J. Bousquet: Malerei des Manierismus. Die Kunst Europas von 1520-1620 (31985);
M. DiGiampaolo: P. Catalogo completo dei dipinti (Florenz 1991).
Universal-Lexikon. 2012.