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Osman dan Fodio
Osman dan Fodio,
 
Ụsman dan Fodio, islamischer Reformator und Reichsgründer aus dem Volk der Fulbe, * Marata (bei Gobir, Nordnigeria) 1745, ✝ Sokoto 1817; Angehöriger der aus dem Senegal stammenden Gelehrtenfamilie Toronkawa, sammelte seit etwa 1775 Schüler um sich, die ihm auch als politischem Führer folgten. 1788/89 erzwang er vom Sultan des Hausa-Stadtstaats Gobir Autonomie für seine Gemeinschaft. Osman entwickelte eine Lehre, wonach gerechte islamische Herrscher unter strikter Anwendung des koranischen Rechts (Scharia) und ohne Kompromisse mit heidnischen Sitten regieren sollen, aber ohne das Volk zu bedrücken oder auszubeuten; die Gelehrten sollen den Umsturz einer schlechten Staatsgewalt betreiben. 1802 von einem neuen Sultan von Gobir vertrieben, trat er an die Spitze des daraufhin ausbrechenden Aufstandes und rief den heiligen Krieg (Djihad) gegen die alte Ordnung aus. Er unterwarf zwischen 1804 und 1807 fast alle Hausa-Stadtstaaten und gründete ein Großreich, das Kalifat von Sokoto. In seinem Auftrag eroberte Modibo Adama (* 1771, ✝ 1848) das heutige Nordkamerun, das seitdem Adamaua heißt.
 
Literatur:
 
M. Hiskett: The sword of truth. The life and times of the Shehu Usuman dan Fodio (New York 1973);
 
Studies in the history of the Sokoto Caliphate, hg. v. Y. B. Usman (Zaria 1979).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
islamische Reformstaaten der Sudanzone (18. und 19. Jahrhundert): Das Schwert des Glaubens
 

Universal-Lexikon. 2012.