Neu|apostolische Kirche,
religiöse Gemeinschaft, die 1860/63 aus den Katholisch-Apostolischen Gemeinden hervorgegangen ist. Sie versteht sich als Fortsetzung der Urkirche und sieht dies v. a. durch die Einführung des Apostelamtes, das die Neuapostolische Kirche im Gegensatz zu den Katholischen-Apostolisch Gemeinden auch nach dem Tod der Gründungsapostel weitergeführt hat, verwirklicht. An der Spitze der Neuapostolischen Kirche steht ein »Stammapostel«, der von der »Apostelversammlung« gewählt wird. Als Träger der höchsten geistlichen Autorität ernennt er die »Apostel« (heute rd. 260), denen die weiteren hierarchisch gegliederten Ämter unterstehen. Zur Bibelauslegung sind allein die Apostel berufen, deren (Lehr-)Aussagen neben der Bibel als zweite Glaubensquelle gelten. Wichtigstes Sakrament ist neben Taufe und Abendmahl die »Versiegelung« (Spendung des Heiligen Geistes). Weltweit zählt die Neuapostolische Kirche nach eigenen Angaben über 9 Mio. Mitglieder und rd. 60 000 Gemeinden; davon rd. 400 000 Mitglieder in Deutschland, rd. 39 000 in der Schweiz und rd. 5 000 in Österreich. Besonders in Osteuropa Afrika und Südamerika ist die Neuapostolische Kirche stark im Wachsen begriffen. - Von der Neuapostolischen Kirche spalteten sich eine Reihe von selbstständigen Freien Apostelgemeinden ab.
Universal-Lexikon. 2012.