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Mosquitoküste
Mosquitoküste
 
[mɔs'kito-], Moskitoküste, spanisch Cọsta de Mosquitos [- mɔs'kitos], karibische Küstenebene mit zahlreichen Strandseen in Nicaragua (setzt sich in der Mosquitia von Honduras fort), größtenteils von Kiefernsavannen eingenommen, im Süden tropischer Regenwald, im unmittelbaren Küstenbereich Mangrove- und Palmsümpfe; wenig erschlossen und dünn besiedelt (rd. 50 000 Einwohner). Neben der vorherrschenden Misquitobevölkerung gibt es Schwarze, die aus Jamaika eingewandert sind. Anbau (Bananen, Reis u. a.) v. a. im äußersten Norden und S. Hauptort ist Bluefields.
 
Die Mosquitoküste wurde 1502 von Kolumbus entdeckt. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts bildete sich hier eine aus geflüchteten Negersklaven und Indianern hervorgegangene Zambobevölkerung (Mosquitos, seit dem 19. Jahrhundert Misquitos, Miskitos), die ihre Unabhängigkeit bewahrte. 1687 begab sich ihr Häuptling unter britische Schutzherrschaft, die 1786 auf Spanien überging. Als 1821 die Spanier Zentralamerika verließen, blieb die Mosquitoküste faktisch unabhängig, die spanischen Ansprüche gingen aber auf Nicaragua über. Großbritannien gab seine Ansprüche im Clayton-Bulwer-Vertrag (19. 4. 1850 auf. Im Vertrag von Managua (28. 1. 1860 erkannten Großbritannien und die USA das Protektorat über die Mosquitoküste Nicaragua zu, das 1895 den größten Teil der Mosquitoküste formell seinem Staatsgebiet angliederte, während der kleinere nördliche Teil an Honduras fiel (Mosquitia).
 
Literatur:
 
B. Potthast: Die M. im Spannungsfeld brit. u. span. Politik 1502-1821 (1988).

Universal-Lexikon. 2012.