Akademik

Meitner
Meitner,
 
Lise, österreichisch-schwedische Physikerin, * Wien 7. 11. 1878, ✝ Cambridge (England) 27. 10. 1968; Studium in Wien (bei L. Boltzmann) und Berlin (bei M. Planck), Promotion in Wien (als zweite Frau überhaupt). 1914 wurde sie wissenschaftliches Mitglied des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie, 1919 Professor in Berlin, 1938 wegen rassischer Verfolgung Emigration nach Dänemark, später Schweden, Abteilungsleiterin an der Ingenieurwissenschaftlichen Akademie und Professor in Stockholm. Hauptarbeitsgebiete: Kernphysik und Radioaktivität. Sie entdeckte mit O. Hahn mehrere radioaktive Isotope der natürlichen Zerfallsreihen und lieferte 1939 mit O. R. Frisch eine erste theoretische Erklärung für die von Hahn und F. Strassmann entdeckte Kernspaltung. Meitner wies weiter nach, dass Gammastrahlen erst nach der Kernumwandlung emittiert werden und dass bei der Paarerzeugung Positronen entstehen.
 
Literatur:
 
D. Grieser: Köpfe. Portraits der Wiss. (Wien 1991);
 C. Kerner: L. M., Atomphysikerin (81995);
 R. L. Sime: L. M. A life in physics (Berkeley, Calif., 1996).

Universal-Lexikon. 2012.