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Mantegna
Mantegna
 
[man'tɛɲɲa], Andrea, italienischer Maler und Kupferstecher, * Isola di Carturo (heute zu Piazzola sul Brenta, Provinz Padua) 1431, ✝ Mantua 13. 9. 1506; neben seinem Schwager G. Bellini der bedeutendste Meister der oberitalienischen Frührenaissance. Als Schüler von F. Squarcione in Padua erhielt er durch das Antikenstudium und die Werke von Donatello und P. Uccello entscheidende Anregungen, wodurch er zu seinem statuarischen, kraftvoll und prägnant modellierten Figurenstil von großem Pathos gelangte. Nach 1451 machte sich im Verhältnis von Figur und Bildraum der Einfluss des Werkes von Piero della Francesca geltend. Die illusionistischen Möglichkeiten der Perspektive erweiterte Mantegna durch extreme Aufsicht oder Untersicht (»di sotto in su«) mit radikalen Verkürzungen, auch als Mittel der Ausdruckssteigerung. Neben kirchlichen Aufträgen gab ihm seine in der Zeit einzigartige Stellung als Hofmaler der Gonzaga in Mantua (ab 1460) Gelegenheit, seine humanistische Bildung (antike Mythologie und Geschichte) in zahlreichen profanen Werken zu thematisieren. Einigen späten Grisaillen gab er den Charakter antiker Marmorreliefs. Sein Stil fand v. a. durch seine Kupferstiche weite Verbreitung.
 
Werke: Fresken in der Eremitanikirche in Padua (1448-57; 1944 zum Teil zerstört); Pala di San Zeno, Verona (1456-59); Fresken der Camera degli Sposi, Mantua, Palazzo Ducale (1474 vollendet); Triumphzug Cäsars, neunteilig (1486-92; Schloss Hampton Court); Beweinung Christi (wohl um 1490; Mailand, Brera); Madonna della Vittoria (1496; Paris, Louvre).
 
Literatur:
 
E. Tietze-Conrat: M. Gemälde, Zeichnungen, Kupferstiche (1956);
 
L'opera completa del M., hg. v. M. Bellonci u. a. (1967);
 R. Lightbown: M. (Oxford 1986);
 F. Thürlemann: M.s Mailänder Beweinung (1989);
 E. Camesasca: M. (a. d. Ital., 1992).
 

Universal-Lexikon. 2012.