Lunéville
[lyne'vil], Stadt in Lothringen, Département Meurthe-et-Moselle, Frankreich, an der Mündung der Vezouse in die Meurthe, 230 m über dem Meeresspiegel, 20 700 Einwohner; Museen; Fayencemanufaktur, Textil- (Wirkwaren, Stickereien), Spielzeug-, Elektronik-, Konservenindustrie; landwirtschaftliches Handel (Wein u. a.).
Im 18. Jahrhundert entstanden das Schloss (1702-23 als freie Nachahmung von Versailles von G. Boffrand erbaut; mit Schlosskirche, Museum und Gartenanlagen, 1711) und die Kirche Saint-Jacques (1730-47), ebenfalls von Boffrand und É. Héré de Corny geplant.
Lunéville war im 10. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Metz-Lunéville, 1244 kam die Stadt im Tausch an die Herzöge von Lothringen. Seine Blüte erlebte Lunéville im 18. Jahrhundert als Residenz der letzten beiden Herzöge, v. a. aber 1735-66 als Residenz von Stanislaus I. Leszczyński.
Der Frieden von Lunéville (9. 2. 1801 zwischen Frankreich und Österreich (auch für das Reich) beendete den Krieg der zweiten Koalition gegen Frankreich (Französische Revolutionskriege) und bestätigte den Frieden von Campoformio. Frankreich erlangte die Anerkennung der Batavischen, Helvetischen und Ligurischen Republik und erhielt das linke Rheinufer. Die deutschen Fürsten wurden für die linksrheinischen Verluste im Reichsdeputationshauptschluss entschädigt.
Universal-Lexikon. 2012.