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Ligurer
Ligurer,
 
lateinisch Ligures, vorindogermanisches Volk in Südfrankreich, in den Westalpen und Oberitalien, das seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. durch die Kelten und in Italien durch die Etrusker auf das Gebiet der Seealpen und des westlichen Apennin zurückgedrängt wurde. Seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. Nachbarn der Römer, wurden sie von diesen nach 200 allmählich unterworfen. 122 legten die Römer im Gebiet der Salluvier westlich der Alpen das Kastell Aquae Sextiae (Aix-en-Provence) an. 25 v. Chr. gründete Augustus im Land der Salasser die Kolonie Augusta Praetoria (Aosta), im Gebiet der Tauriner legte er Augusta Taurinorum (Turin) an. Die ethnische Zuordnung der Ligurer ist umstritten.
 
Von der ligurischen Sprache, einer vorrömischen, nichtkeltischen Sprache, sind nur Orts- und Personennamen erhalten; Inschriften fehlen. Da schon früh keltische Stämme in den ligurischen Siedlungsraum eindrangen und wohl enge Sprachkontakte zwischen dem Ligurischen und dem Keltischen bestanden, wird die Bestimmung des spezifisch Ligurischen erschwert, zumal dieses anscheinend noch von einer zweiten indogermanischen (nichtkeltischen) Sprache beeinflusst wurde. Das Ligurische war ursprünglich vermutlich eine nichtindogermanische Sprache und vielleicht mit einer vorrömischen und vorkeltischen Sprache Nordostspaniens verwandt.
 
Literatur:
 
La Valle d'Aosta e l'arco Alpino nella politica del mondo antico, hg. v. M. Vacchina (Aosta 1988).

Universal-Lexikon. 2012.