Lạrnaka,
Hafenstadt an der Südostküste Zyperns, (1999) 68 500 Einwohner, (1974) 19 800 Einwohner; Museen. Verstärkter Wirtschaftsaufschwung seit 1974 mit Erdölraffinerie, Zigaretten-, Seifenfabrik, Gerbereien, Salzabbau (in einem Salzsee); in der Nähe eine freie Produktionszone. Larnaka entwickelte sich seit der Teilung Zyperns (1974) nach Limassol zum zweitwichtigsten Exporthafen der Insel (Erweiterung nach 1974) und Verkehrsknotenpunkt mit internationalem Flughafen.
Reiche Funde wurden in den Gräbern des 14./13. Jahrhunderts v. Chr. gemacht. Ende des 13. Jahrhunderts zerstörten Achaier die Stadt und legten sie neu an; die aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. stammende Ziegelmauer (mit Geröllfundament) ersetzten sie durch kyklopisches Mauerwerk und erneuerten die tiefer hinabreichenden alten Bastionen; außen entlang der Stadtmauer verlegten sie eine 3 m breite Straße. Neue kriegerische Zerstörung und Wiederaufbau Ende des 12. Jahrhunderts. Der alte Tempelkomplex und die Schmelzöfen (Bronzeverarbeitung) liegen im Nordteil der Stadt. - Sankt Lazarus wurde als dreischiffige Mehrkuppelkirche im 10. Jahrhundert errichtet, Turm im venezianischen Stil, im Innern hohe Ikonostase; türkisches Fort (1625), Palmenpromenade; vor der Stadt türkischer Aquädukt (1745; restauriert); am Salzsee von Larnaka liegt die Moschee Hala Sultan Tekke (1816) mit der Grabkapelle der Um Haram (Pflegemutter Mohammeds). Der antike Name Kition wird vom Dorf Kiti bei Larnaka tradiert, hier steht die Panhagia Angeloktistos, eine Kreuzkuppelkirche des 11. Jahrhunderts, die in ihrer (älteren) Apsis ein frühbyzantinisches Mosaik der Hodegetria bewahrt (6./7. Jahrhundert).
Larnaka, das antike Kition (in der Bibel Kittịm), entwickelte sich in der späten Bronzezeit zu einem bedeutenden Handelszentrum und gelangte im 14./13. Jahrhundert v. Chr. zu hoher Blüte. Im 9./8. Jahrhundert war es ein Hauptstützpunkt der phönikischen Besiedlung, später zeitweise Sitz eines kyprischen Königreichs. 449 v. Chr. wurde es vergeblich von dem athenischen Feldherrn Kimon belagert. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. hellenisiert, Heimat des Philosophen Zenon dem Jüngeren; in spätrömischer und byzantinischer Zeit unbedeutend; unter den Osmanen (1570-1878) neue Blüte (Anlage des gegenwärtigen Hafens durch die Türken). Larnaka, das danach wieder stark an Bedeutung verlor und eine Kleinstadt wurde, wuchs durch den Flüchtlingszustrom nach der Teilung Zyperns (1974) erheblich an (Errichtung neuer Siedlungen im Außenviertel) und erlebte durch die türkische Besetzung der wichtigen Hafenstadt Famagusta erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung.
V. Karageorghis: Kition (a. d. Engl., 1976).
Universal-Lexikon. 2012.