französisch Musique concrète [my'zik kɔ̃'krɛt], Musik, die durch Tonbandaufnahmen von alltäglichen (konkreten) Geräuschen (Straßen-, Industrielärm u. a.) und Klängen (Musikinstrumente, Vogelstimmen) entsteht und über Lautsprecher wiedergegeben wird. Nach dem Willen des Komponisten werden die Aufnahmen unter Anwendung elektronischer Speicher-, Steuer- und Klangformungsmittel montiert, umgeformt und umgeordnet (»Klangumwandlung«). Pionier der konkreten Musik war P. Schaeffer (»Concert de bruits«, 1948), Gründer der »Groupe de Musique Concrète« (1951; 1958 umbenannt in »Groupe de Recherches Musicales«). Weitere Komponisten: u. a. die Franzosen P. Henry (Ballett »Symphonie pour un homme seul«, 1955, mit P. Schaeffer), O. Messiaen (»Timbres-durées«, 1952) und P. Boulez (»Étude I« und »Étude II«, 1951); W. Kotoński, R. Haubenstock-Ramati, I. Xenakis, L. Ferrari. Die konkrete Musik fand Eingang in Rundfunk, Theater, Ballett, Film und Fernsehen. Eine methodisch ähnliche Richtung in den USA heißt »Music for tape«. Oft werden heute die Verfahren der konkreten Musik und der (synthetisch hergestellten) elektronischen Musik in einem Werk gleichzeitig angewendet.
P. Schaeffer: Musique concrète (a. d. Frz., 1974).
Universal-Lexikon. 2012.