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Klosterschulen
Klosterschulen,
 
im Mittelalter die an den Klöstern (Orden) bestehenden Schulen. Im 6./7. Jahrhundert in den irischen und angelsächsischen Klöstern aufgekommen, waren die Klosterschulen Hauptträger des frühmittelalterlichen Schulwesens. Ursprünglich nur zur Ausbildung des geistlichen Nachwuchses gedacht (Kleriker, Novizen, die der geistlichen Laufbahn geweihten Knaben [pueri oblati, Oblaten; Donaten]) sowie für den weiblichen Ordensnachwuchs, nahm man seit dem 9. Jahrhundert auch Laienschüler in die Klosterschulen auf. Die Oblaten lebten im Alumnat; körperliche Züchtigung war üblich. Gelehrt wurden, neben dem Elementarunterricht (Latein, Rechnen, Gesang), die Fächer des Triviums, in einigen Klosterschulen auch die des Quadriviums (Artes liberales). Der Hauptakzent lag auf der lateinischen Grammatik (nach Donatus, Priscianus und Alexander de Villa Dei). Bedeutende Klosterschulen waren Fulda, Reichenau, Sankt Gallen, Melk u. a.; im Laufe des Mittelalters verlagerte sich die weiterführende Bildung in der Regel an die Domschulen. In der Reformationszeit wurden in einigen aufgehobenen Klöstern Landesschulen eingerichtet. Zahlreiche Schulen wurden von den in der Zeit der Gegenreformation entstandenen Orden (v. a. Ursulinen und Jesuiten) gegründet; die Ordensschulen haben heute den Status von Privatschulen.
 

Universal-Lexikon. 2012.