Klạproth,
1) Heinrich Julius, Orientalist und Forschungsreisender, * Berlin 11. 10. 1783, ✝ Paris 28. 8. 1835, Sohn von 2); wurde 1804 in Sankt Petersburg Adjunkt an der Akademie der Wissenschaften, 1807 geadelt (bis zum Entzug seiner Titel 1817 zum russischen Dienstadel gehörend). 1805 einer russischen China-Gesandtschaft zugeteilt, bereiste er nach deren Scheitern Innerasien; 1807/08 unternahm er eine Expedition zur Erforschung des Kaukasus und Georgiens. Klaproth lebte seit 1815 in Paris; 1816 Ernennung zum Professor für asiatische Sprachen und Literaturen durch den preußischen König mit der Erlaubnis, in Paris zu bleiben. Unter seinen zahlreichen Werken über die großen west- und ostasiatischen Kulturen sind die Reiseberichte und Übersetzungen noch heute von Bedeutung.
Werke: Reise in den Kaukasus. .., 2 Bände (1812-14); Asia polyglotta (1823); Mémoires relatifs à l'Asie, 3 Bände (1824-28).
2) Martin Heinrich, Chemiker, * Wernigerode 1. 12. 1743, ✝ Berlin 1. 1. 1817, Vater von 1); zunächst Apotheker, 1787 Professor an der Artillerieschule Berlin, seit 1810 an der neu gegründeten Universität ebenda. Klaproth untersuchte die meisten damals bekannten Minerale und fand u. a. das nur aus dem Pflanzenreich bekannte Kalium im Leucit. Er entdeckte mehrere neue Elemente, meist in Oxidform (als ihre »Erden«), u. a. 1789 Zirkonium und Uran, 1795 Titan (unabhängig von W. Gregor), 1797 Chrom (unabhängig von N. L. Vauquelin), und hatte (neben S. F. Hermbstaedt) entscheidenden Anteil daran, dass die Phlogistontheorie in Deutschland von der antiphlogistischen Lehre A. L. de Lavoisiers abgelöst wurde.
Universal-Lexikon. 2012.