Khajuraho
[kædʒ'rɑːhəʊ], Dorf im Bundesstaat Madhya Pradesh, Indien, bei 24º 51' n. Br. und 79º 56' ö. L. am Nordrand des Dekhan, 4 700 Einwohner; Flugplatz.
Khajuraho war das religiöse Zentrum der Candelladynastie (9.-11. Jahrhundert); zwischen 950 und 1050 entstanden über 80 (größtenteils aus Sandstein erbaute) hinduistische und jainistische Tempel, von denen sich 23 erhalten haben (UNESCO-Weltkulturerbe), die jedoch infolge schädlicher Umwelteinflüsse in ihrer Bausubstanz stark gefährdet sind. Der älteste ist der als rechteckiger Kranz von Figurenschreinen angelegte Tempel der 64 Yoginis (bis auf drei Skulpturen sind die Kultbilder verschollen); die weiteren wurden im reifen Nagarastil erbaut, darunter der Kandariya-Mahadeo-Tempel und der Lakshmana-Tempel. Ihr meisterhaft ausgeführter, üppiger Skulpturenschmuck zeigt erotische Szenen als Ausdruck mystischer Ekstase (Mithuna).
F. Fritz: K., 2 Bde. (1971);
Universal-Lexikon. 2012.